In dieser Ausgabe des Gerlinger Anzeigers präsentieren die Jungen Gerlinger ihre Listenplätze 6-8 für die Kommunalwahl am 26. Mai 2019. Wir haben sie gefragt:

„Wenn du drei Wünsche für Gerlingen frei hättest, was würdest du dir wünschen?“

 

 

Listenplatz 8: Fabian Kuschnik, 27 Jahre

„1. eine rationale Haushaltsplanung, die soziale, kulturelle und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt

  1. bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen und Familien
  2. Erhalt des innerstädtischen Lebens samt Gewerbe und Gastronomie“

Listenplatz 7: Leah Pfuff, 20 Jahre

„Wenn ich 3 Wünsche für Gerlingen frei hätte, würde ich mir wünschen, dass…

… es mehr bezahlbaren Wohnraum für junge und mittelständige Menschen gäbe.

… es mehr Einkaufsmöglichkeiten für sämtliche Bedürfnisse gäbe.

… der öffentliche Nahverkehr mehr Möglichkeiten bietet.“

 

Listenplatz 6: Vera Lederer, 19 Jahre

 

„- Für Gerlingen wünsche ich mir, eine bessere öffentliche Verkehrsplanung und Taktung. Es soll für die Gerlinger Bürger eine gute Alternative zum Auto sein.

– Das Kinder und Jugendangebot ist in Gerlingen schon gut ausgebaut, aber gut ist noch nicht perfekt. So wünsche ich mir noch mehr Initiative für ein noch besseres Programm für Kinder und Jugendliche.

– Außerdem wünsche ich mir bei zukünftigen Bauprojekten eine umweltbewusste Haltung.“

In der neuen Woche werden wieder neue Kandidaten unserer Wahlliste für die Kommunalwahl 2019 vorgestellt. Diesmal haben sie sich mit der Frage auseinandergesetzt: „Was gefällt dir an Gerlingen nicht?“

Listenplatz 12: Elena Stürmer, 33 Jahre

Ich finde es schade, dass die Stadt so furchtbar viel Geld für die Bepflanzung ausgibt. Mit einem Drittel des Geldes wäre die Stadt auch hübsch grün. Zudem bedauere ich es, dass es bisher versäumt wurde den Innenstadtring zur verkehrsberuhigten Zone zu erklären.

Listenplatz 11: Evi Wiedmann, 21 Jahre

In Gerlingen gefällt mir nicht, dass sich in den Tiefgaragen häufig zu später Stunde Kinder und Jugendliche aufhalten. Auffallend ist dabei, wie aus den Polizeiberichten des GAZ zu entnehmen, dass Straftaten wie Sachbeschädigung und Ruhestörungen im Bereich um die besagten Orte zugenommen haben.

In Gerlingen gibt es ein breit gefächertes Freizeitangebot, aber für Jugendliche kaum eine Möglichkeit, ihre Freizeit außerhalb von Vereinen zu verbringen – vor allem in den Abendstunden nicht. Ich würde mir mehr Orte wie das Jugendhaus wünschen, aber mit verlängerten Öffnungszeiten.

Des Weiteren fände ich es schön, wenn die Anbindung mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Leonberg verbessert würde, damit zum Beispiel das Kino oder das Freibad mehr und vor allem auch abends genutzt werden können.

Listenplatz 10: Dominik Hahn, 26 Jahre

Mit gefällt an Gerlingen nicht, dass es für viele Leute keinen bezahlbaren Wohnraum gibt und sozial schlechter stehenden so die Chance verwehrt wird, in unserer schönen Stadt zu leben.

Listenplatz 9: David Rometsch, 20 Jahre

An Gerlingen stört mich, dass sich Jugendliche im öffentlichen Raum kaum frei entfalten können. Es gibt wenige Möglichkeiten sich an geeigneten Treffpunkten zu verabreden. Räumlichkeiten um Veranstaltungen, wie zum Beispiel Geburtstag, abzuhalten sind nicht gegeben.

 

Für die Jungen Gerlinger

Maik Tobias

Weiter geht es in der Vorstellung der Kandidaten für die Kommunalwahl 2019.

Diese Woche haben wir gefragt: „Was würdest du tun, wenn du morgen Bundeskanzler/in wärest?

 

Listenplatz 17: Robert Wagner, 24 Jahre

Mehr Geld aber vor allem mehr Mitarbeiter für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge – aktuell sind wir zu sehr auf ehrenamtlichen Helfer angewiesen. Zudem würde ich eine Kommission einrichten, welche entscheidet, in welche Länder hochqualitative Waffen aus Deutschland geliefert werden dürfen. Als dritte Amtshandlung widme ich mich dem FTTH Ausbau: Glasfaser soweit das Auge reicht!

 

Listenplatz 16: Felix Rominger, 35 Jahre

Ich würde meinen Fokus als Bundeskanzler auf die Verbesserung, Weiterentwicklung und vor allem den Ausbau unseres Bildungssystems sowie unser Familienförderung legen.

Listenplatz 15: Timo Lutz, 27 Jahre

Meine ersten beiden Themenblöcke als Bundeskanzler wären die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für alle Bürger, sowie die Verbesserung unseres Bildungssystems unter der Devise: „Gleiche Bildungschancen für alle Kinder – unabhängig von der Einkommen der Eltern.“

 

 

Listenplatz 14: Lilli Klein, 20 Jahre

Als Bundeskanzlerin wäre es mein erstes Ziel soziale Berufe attraktiver zu gestalten. Außerdem würde ich mich verstärkt für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum für junge Menschen einsetzen. Darüber hinaus würde ich mich für mehr Toleranz und Respekt in unserer Gesellschaft einsetzen.

 

Listenplatz 13: Benjamin Weidle, 30 Jahre

Eine Abschaffung des Dieselfahrverbots und eine stärkere Förderung alternativer Brennstoffe würden meinen ersten Tag als Bundeskanzler ausfüllen.

 

Für die Jungen Gerlinger

Nino Niechziol

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

Sehr geehrte Damen und Herren der Stadtverwaltung,

liebe Kollegen,

Sehr geehrte Damen und Herren….

 

Da dies meine vorerst letzte Rede in diesem Gremium sein wird, werde ich es wagen, für mich, für meine beiden Kollegen und für das gesamte Gremium ein Resümee der letzten 5 Jahre zu ziehen.

 

Gerlingen ging und geht es finanziell in dieser Legislaturperiode so gut wie noch nie. Die Gewerbesteuereinnahmen wurden verfünffacht, die Einkommensteuer steigt ebenfalls auf neue Höchstwerte, die Kämmerei jubelt.

Die Wege für die nächsten Jahre sind geebnet, könnte man meinen. Bürgermeister, Stadträte und Verwaltung allesamt im Glück?

 

Der amerikanische Erfinder und Philosoph Charles Kettering sagte vor über 100 Jahren einmal:

Glück ist meist nur ein Sammelbegriff für Tüchtigkeit, Klugheit, Fleiß und Beharrlichkeit.

 

Mit diesem Zitat möchte ich gerne beginnen. Denn es passt in meinen Augen sehr gut zu unserer momentanen Situation und gibt mir mehrere Botschaften mit.

 

Übertragen bedeutet das für mich:

  • Wir dürfen auf das bisher Erreichte stolz sein.
  • Dennoch müssen wir Themen, die noch verbessert werden können, weiterentwickeln.
  • Zudem müssen wir uns auch in Zukunft unserer Verantwortung bewusst sein, um das Erreichte nicht aufs Spiel zu setzen.“

 

Die bereits angesprochene, sehr gute finanzielle Situation versetzt uns auch dieses Jahr wieder in die -glückliche- Lage, die notwendigen und wichtigen Investitionen in Bildung, Jugendförderung, Altenpflege, Kultur und Infrastruktur tätigen zu können. Viele der Themen wurden bereits angesprochen, ich konzentriere mich auf die aus unser Sicht Wesentlichen.

 

Hierbei komme ich nicht umhin, die Realschule als wohl größtes Bauprojekt zu erwähnen. Zwar war auch uns der Schrecken deutlich anzusehen, als die Zahlen der vorläufigen Kostenschätzung für die Schulsanierung vorgelegt wurden. Jedoch sind wir mehr als froh, dass diese, mittlerweile mehr als notwenige, Maßnahme in Höhe von gut 30 Mio. Euro endlich beschlossen ist und angegangen wird. Schaut man sich zur in Sachen Schulsanierung in der Region um, so stellt man schnell fest, dass nicht nur Gerlingen von den deutlich gestiegenen Kosten überrascht wurde. Im Gegensatz zu uns fehlt es dort jedoch [so wörtlich] an einem „Plan B“. Und unser Plan B, der zwar den Entwurf des Architektenbüros Wulf Architekten nicht zur Gänze umsetzt und die mit 10 Mio. Euro betitelte Mensa nicht mehr miteinschließt, kommt uns Jungen Gerlingern gelegen – haben wir doch lange an Standort, Nutzen und tatsächlicher Auslastung einer solchen Schulkantine in Gerlingen stark gezweifelt.

 

Trotz der Verschiebung des Mensabaus auf unbestimmte Zeit, muss die Realschulturnhalle im Zuge der Sanierung weichen. Damit es hierfür ein entsprechendes Ausgleichsangebot an Hallenkapazität gibt, wurde die ebenfalls millionenschwere neue Sporthalle in den Breitwiesen beschlossen, welche in Zukunft das Sportareal im Breitwiesen zur Siedlung hin abschließen wird. Wir freuen uns diesbezüglich mit den Benutzern der jetzigen Realschulturnhalle, welche (mit Ausnahme des Fußballangebots im Jugendhaus) alle wieder einen neuen Hallenplatz bekommen. Auf eine genauso gute Lösung hoffen wir natürlich auch für die Freizeit- und Hobbykicker, die leider im Zuge der Kunstrasenplatzverlegung die roten Kleinspielfelder aufgeben müssen.

 

A pro pos Kicken: Trotz des voraussichtlichen – und sehr schmerzhaften – Wegfalls des Fußballangebots, ist die für das Jugendhaus eingestellte, sog. Planungsrate in Höhe von 50.000 Euro aus unserer Sicht ebenfalls lobend zu erwähnen und ein erster Schritt in die richtige Richtung. Der Betrag soll vor allem dazu dienen, den Bedarf der einzelnen Nutzer des Jugendhauses zu ermitteln, um letztlich entscheiden zu können, wie eine entsprechende Sanierung aussehen kann uns sollte. Nachdem der alte Fahrradkeller, in dem seitjeher das Jugendhaus heimisch ist, in den letzten Jahren mehr wie ein löchriger Fahrradschlauch behandelt und immer wieder notdürftig geflickt wurde, ist das auch höchste Zeit! Wir hoffen, dass entsprechende Ergebnisse ebenfalls zeitnah in Maßnahmen gegossen und umgesetzt werden.

 

Nicht minder lobenswert war der Wille und die Eigeninitiative der Stadtverwaltung, während der letzten mittelfristigen Finanzplanungssitzung im Oktober nochmals alle Großprojekte zu überprüfen und bei Bedarf die entsprechenden Budget-Pläne und zeitlichen Abfolgen zur Diskussion zu stellen und ggf. zu überarbeiten. Aus unserer Sicht konnte dadurch ein realistisches Bild für die Zukunft gezeichnet werden. Ein solches pragmatisches Vorgehen wünschen wir uns auch für die nächsten Jahre!

 

Die Liste der hier erwähnten (baldigen) Baustellen ist schier‘ endlos, ich könnte noch stundenlang über Themen wie das Baugebiet Bruhweg, die neue Demenztagesstätte im Träuble, die neue Kinderkrippe im Altenzentrum des Breitwiesenhauses oder die natürlich notwendigen, generellen Investionen in Brand- und Hochwasserschutz referieren.

 

Aber viel interessanter ist doch eigentlich, was aus unserer Sicht hätte verbessert werden können, oder?

 

Dort gibt es für uns vor allem 2 Themen, welche die Jungen Gerlinger besonders umtreiben.

 

Die Diskussion über neue Räumlichkeiten für den SJR / JGR verfolgt uns nun schon seit Beginn der Legislaturperiode. Gerade beim Jugendgemeinderat, der regelmäßig als Aushängeschild der Stadt verkauft wird und auf den man (ohne Zweifel) zu Recht stolz ist, fehlen die geeigneten Räumlichkeiten, um sich in einer großen Gruppe zu treffen, auszutauschen oder in mehreren Kleingruppen planen zu können. Auch der SJR leidet unter Alter und Zustand der Räumlichkeiten, was sicherlich auch zum Rückgang seiner Aktionen und Angebote beigetragen hat. Ein Funke Wahrheit wird aber vermutlich trotzdem mitschwingen. Zwar wurden erst kürzlich einige, dringende Maßnahmen (wie beispielsweise die Sanierung der Toilette) umgesetzt, allerdings sind wir der Meinung, dass es damit noch nicht getan ist.

 

Leider ebenfalls missglückt sind aus unserer Sicht die Planungen im Umfeld des Stadtmuseums. Den Erweiterungsbau, für welchen der Gemeinderat aller Voraussicht nach später in der Sitzung eine Mehrheit finden wird, lehnen wir ab. Hierfür sollen letztlich – bei aktuellem Planungsstand – ca. 1,5 Mio. Euro aufgewendet werden – Geld, welches an anderer Stelle sinnvoller einsetzbar gewesen wäre. Nur um das auch in diesem Rahmen nochmals klarzustellen. Frau Dr. Raible leistet sehr gute Arbeit im Rahmen des Stadtmuseums, was sich nicht nur an der seit Ihrer Einstellung deutlich gestiegenen Besucheranzahl ablesen lässt, sondern auch an der Reputation des Museums. Aber vor dem Hintergrund, dass das aktuelle Bestandsgebäude des Museums marode ist und dringend sanierungsbedürftig ist, muss ich sagen, dass wir hier seit mehreren Jahren eine Diskussion in die falsche Richtung führen. Jetzt, da das Stadtsanierungsgebiet (und somit auch mögliche Zuschüsse für eine Sanierung) ausläuft, fällt uns auf, dass wir ohne Zuschüsse nicht sanieren können, da die Kosten sich wohl im mittleren bis hohen, einstelligen Millionen-Bereich einpendeln werden und somit ohne Zuschuss nicht tragbar sind?! Hätte man sich dann nicht zuerst darum bemühen sollen, das alte Museum wiederherzurichten, bevor man es erweitert?

 

So bleibt das heutige Stadt-Museum wohl noch eine ganze Weile so wie es ist, dafür aber zunächst mit Baustelle und später einem teuren Neubau vor der Tür.

Was hätte dazu wohl die Schwäbische Hausfrau gesagt?

 

Aber so läuft es eben in einer Demokratie. Man wird nicht immer glücklich, es gibt unterschiedliche Meinungen und Ansichten und auch Streit gehört dazu. Damit möchte ich überleiten meinem Abschluss, zu unserer aller Ermahnung.

 

Die letzten 4 1/2 Jahre hier in diesem Gremium waren für mich neben anstrengend, arbeits- und zeitintensiv auch wirklich lehrreich. Wer möchte, erhält sehr viele gute und tiefe Einblicke in das Innenleben einer Stadt, einer Verwaltung, in eine eigene kleine Welt.

Dabei merkt man: Alles in allem funktioniert der Apparat „Stadtverwaltung“ im Zusammenspiel mit Gemeinderat sehr gut.

Aber wieso schaffen es die Gerlinger, sich in der Politik auf Kompromisse zu einigen, die meistens eine einstimmige Unterstützung aller Fraktionen haben? Ich habe hier eine persönliche Sicht auf die Dinge. Flapsig gesagt: Geht das Geld, stirbt die Stimmung. Ich möchte mir nicht ausmalen, wie gewisse Diskussionen in den letzten Jahren verlaufen wären, wenn unser Geldbeutel nicht für all jene Investitionen und Maßnahmen ausgereicht hätten, die in den letzten Jahren angestoßen wurden. Und deshalb bin ich froh, dass die Giftlisten immer noch, und hoffentlich auch noch lange, ganz unten in den Schreibtischschubladen des Kämmerers und der Fraktionsvorsitzenden liegen. Denn die Diskussion, ob wir beispielsweise für eine Realschul-Sanierung lieber das Hallenbad schließen oder am Inventar oder der technischen Ausstattung sparen, um die Finanzierung zu sichern, möchte ich nur ungern führen.

 

 

Lange Rede, kurzer Sinn: Geld allein macht bekanntlich nicht glücklich. Im Gerlinger Gemeinderat und der Verwaltung schafft es aber eine Form der Harmonie, die eint und auch durchaus positiv und konstruktiv gesehen werden kann. Aber wehe wenn der Wind sich dreht und die Zeiten sich ändern.

 

Damit bin ich am Ende…

Die Jungen Gerlinger stimmen dem Haushalt 2019 zu.

Tatsächlich – die Liste der Jungen Gerlinger steht fest. In den kommenden Wochen wollen wir ihnen unsere Kandidaten vorstellen. Diese Woche haben wir nachgefragt: Was macht Gerlingen für dich attraktiv?

Listenplatz 22: Nino Niechziol, 34 Jahre

-Gerlingen ist zugleich modern/kosmopolitisch und trotzdem beschaulich/behaglich. Ich kann hier vormittags über die Felder laufen und abends in das Stadtleben eintauchen.

-Wir haben überdurchschnittlich engagierte Jugendliche in verschiedensten Organisationen: JGR, Konfus, SJR, Jugendhaus, kath. Jugend, evg. Jugend, CVJM etc.

-Eine gute, konstruktive und kollegiale Arbeit im Gemeinderat wirkt motivierend.

-Gut ausgebauter ÖPNV, den es weiter zu verbessern / attraktiver / günstiger zu gestalten gilt.

 

Listenplatz 21: Rebekka Köhler, 18 Jahre

Für mich offenbart Gerlingen immer wieder großes Potenzial. Gerade die Lage und die diversen Möglichkeiten zum eigenen Engagement machen Gerlingen meiner Meinung nach gerade für die jüngeren Generationen attraktiv. Dazu gehören z.B. das Café Konfus oder Institutionen wie der Stadtjugendring oder der Jugendgemeinderat. Ich freue mich, dass wir so eine gute Basis haben und bin gespannt, inwiefern wir diese ausbauen können.

Listenplatz 20 : Florian Schramm, 32 Jahre

-es gibt viele verschiedene Bars / Bistros, so dass es nicht langweilig wird

-Wir haben verschiedene Sportstätten.

-Die Stadt ist sehr familienfreundlich.

-Es gibt verschiedene Möglichkeiten für Kinder/Jugendliche (Jugendhaus, Kirchen, etc.).

-Wir haben eine gute Anbindung nach Stuttgart (z.B. Stadtbahn, Autobahn)

-Es sind viele mittelständische bzw. Kleinbetriebe ansässig.

-Die Vielzahl der städtischen Einrichtungen, wie z.B. Kindergarten, etc.

-Ein Fußballverein: der FC Gerlingen

-Sehr nette junge Leute

 

Listenplatz 19: Simon Rentz, 30 Jahre

Ich bin in Gerlingen aufgewachsen und habe daher die Entwicklung der Stadt über viele Jahre verfolgt. Neben einer zentralen Lage zwischen vielen großen Unternehmen, bietet Gerlingen eine tolle Anbindung zur Straßenbahn und zur Autobahn. Gerlingen ist eine Stadt, in der man sich nach dem stressigen Alltag gut zur Entspannung zurückziehen kann und in der man sich ein Leben über Jahrzehnte sehr gut vorstellen kann.

 

Listenplatz 18: Dennis Hampp, 26 Jahre

Gerlingen bietet eine Vielfalt an Möglichkeiten der Interessens- und Persönlichkeitsverwirklichung, die ihresgleichen sucht. Ein besonderes Highlight für mich ist jedes Jahr das Straßenfest.

Der 13. Januar war ein ereignisreicher Tag für die Gerlingerinnen und Gerlinger: Beim traditionellen Neujahrsempfang in der Stadthalle stimmten uns die Stadtkapelle und die Lukas Voices ins neue Jahr ein. Bürgermeister Brenner zeigte in einer überzeugenden Rede deutlich Haltung gegen rechte und antieuropäische Gedanken und Tendenzen – und schloss mit einem Paukenschlag: Er kündigte an, zum Jahresende in den Ruhestand gehen zu wollen. Logischerweise war diese Neuigkeit das Thema der anschließenden Gespräche. Das gilt natürlich auch für uns Junge Gerlinger – allerdings mussten wir die Gedanken, was (und wen) Gerlingens Zukunft 2020 bringen wird rasch auf einen späteren Augenblick vertagen.

Der Grund dafür: Just an diesem Sonntagnachmittag trafen zahlreiche engagierte junge Bürger*innen zusammen, um die Kandidat*innen für die Kommunalwahl 2019 zu nominieren. Tatsächlich können wir heute daher mit größter Freude und nicht ohne Stolz ankündigen: Die Jungen Gerlinger werden im Mai wieder mit einer vollen Liste antreten! Seit inzwischen zehn Jahren dürfen wir gemeinsam diskutieren, abwägen, rechnen, weiterentwickeln, träumen und gestalten – in erster Linie dank Ihres Vertrauens in uns. Wir haben Spaß an dieser Verantwortung und es ist unser Anliegen, auch weiterhin frischen Wind in den Gerlinger Gemeinderat zu bringen.

In den kommenden Wochen werden Sie nach und nach erfahren, wer unsere Kandidat*innen sind. Wir haben den jungen Damen und Herren Fragen gestellt, damit Sie als Bürger*innen schon mal einen kleinen Einblick bekommen, wer sich für uns zur Wahl stellen wird. Wir freuen uns schon – und wir hoffen, Sie tun es auch!

Judith Stürmer für die Jungen Gerlinger

Diese Frage stellen sich wohl auch die jüngsten Gerlinger unter uns, diejenigen die hier auch noch 2030 und später leben wollen und auch jene, die aus beruflichen Gründen oder für das Studium unsere Stadt verlassen, aber mit ihr dennoch das Gefühl „Heimat“ verbinden.

Was kann man den unterschiedlichen Generationen bieten, damit Gerlingen attraktiv bleibt und man hier sein weiteres Leben verbringen möchte? Sicher zählt dazu nicht nur eine Verbesserung unserer Mobilität und Infrastruktur und die Anpassung an die kommenden Veränderungen des Verkehrsaufkommens. Die Jungen Gerlinger träumen mal wieder ein bisschen – und träumen bedeutet auch, dass wir uns keine Grenzen setzen und unserer Phantasie freien Lauf lassen. Dabei soll man uns nicht falsch verstehen: natürlich leben wir im Hier und Jetzt und stellen uns den Hürden, Aufgaben und Ansprüchen, die sich uns ganz aktuell in der Gemeinde stellen. Doch ab und zu darf man auch mal spinnen und Denkanreize für kommende Jahre schaffen…

Was könnten wir also tun, um Gerlingen mit Aktionen und Angeboten von den anderen Gemeinden abzuheben und damit anspruchsvoll für unsere heutige Jugend zu gestalten?

In unserer Phantasie malen wir uns aus, dass die Gerlinger Bürger gemeinsam beim Public Viewing in der Stadthalle mit dem VfB Stuttgart mitfiebern können, denn in unserem Gerlingen der Zukunft werden Interessensgemeinschaften mehr gemeinsam organisieren und erleben. Nach einem (hoffentlich siegreichen) Spiel kann man auf dem Dach der Stadthalle anstoßen – in der neuen Strandbar Gerlingens! Außerdem stellen wir uns vor, dass Jung und Alt nach langer Pause zusammen das Gerlinger Open Air besuchen, um ihre Leidenschaft für Musik, insbesondere der aus der eigenen Stadt, zu teilen. Denn in unserer Utopie leben Jung und Alt nicht nur in derselben Stadt, sondern auch wirklich zusammen

Wir sind der Meinung, dass ein attraktives Gerlingen der Zukunft nur dann funktioniert, wenn trotz zunehmender Einwohnerzahl das Gemeinschaftsgefühl der Gerlinger bestehen bleibt. Deshalb setzen wir uns dafür ein, in Gerlingen auch in Zukunft eine große Angebotsvielfalt erhalten zu können, welche uns als Gerlinger zusammenbringt und verbindet – und dafür braucht es manchmal auch große Ideen und Ziele!

Dennis Uhl für die Jungen Gerlinger

Bereits drei Kerzen leuchten auf dem Adventskranz und nach und nach erhöht sich der Druck, alle Vorbereitungen für das Fest zu treffen. Wenn man dann durch die Straßen läuft und seine letzten Weihnachtsbesorgungen macht, riecht es nach Glühwein, Punsch und leckeren Plätzchen. Bei dem ein oder anderen vielleicht sogar nach Bratapfel. Schön goldbraun gebacken mit Zimt, Mandeln, Vanillesauce und je nach Geschmack auch noch mit Rosinen. Und natürlich mit der wichtigsten und namensgebenden Zutat: dem Apfel. Am besten eignen sich dafür natürlich die aus dem eigenen Garten. Leider hat aber nicht jeder einen eigenen Apfelbaum, geschweige denn, einen eigenen Garten. Muss man also in diesem Fall die Äpfel kaufen?

Nicht zwingend. Es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Wenn man im Spätsommer und im Herbst über die Gerlinger Wiesen läuft, sieht man oft prallgefüllte Apfelbäume, die nicht abgeerntet werden. Die Besitzer der Bäume haben vielleicht keine Zeit sich darum zu kümmern oder wissen einfach nicht, was sie mit der großen Menge an Äpfeln anfangen sollen. Eigentlich schade, dass manche Leute im Supermarkt importierte Äpfel aus Neuseeland kaufen, während nur ein paar hundert Meter entfernt regionale Bio-Äpfel auf dem Boden vor sich hin faulen.
Dies zu ändern liegt in der Verantwortung der Baumbesitzer. Wenn Sie sich also gerade angesprochen fühlen, weil bei Ihnen dieses Jahr vielleicht viele Äpfel hängen und liegen geblieben sind, dann machen Sie doch nächstes Jahr etwas daraus: Laden Sie Ihre Nachbarn, Freunde, Verwandten und Kollegen zum Apfelpflücken ein. Oder noch besser: Veranstalten Sie doch gleich ein ganzes Apfelfest mit Ihren Liebsten. Eine klassische Win-Win Situation. Ihre Gäste freuen sich über das Obst und Sie müssen sich keine Sorgen um die herabfallenden Früchte machen. Mit Sicherheit bekommen Sie als Dankeschön auch etwas selbstgemachten Apfelkuchen, Apfelmus oder Apfelsaft zurück. Denn nicht nur an Weihnachten geht es um die Gemeinschaft und geselliges Beisammensein!

Lukas Kuntz

…in der Dunkelheit. Und bringt uns: eine Auszeit. Wie schnell sind sie durch den Dezember gerast? Adventskalender, Adventskranz, Nikolaus, Backen, Jahresabschluss, Weihnachtsgeschenke, Bratenrezepte, Sylvester Pläne und dazwischen noch einen Schnupfen. Zack! Und es ist Januar. Verhindern Sie diesen Marathon: Bleiben Sie daheim, gehen Sie früh zu Bett.
Und: Machen Sie das Licht aus! Käfer, Eulen, Eichhörnchen, Rehe, Meisen, Amseln, Spatzen, Igel, Mäuse, Krähen und Hasen. Sie alle leben mit Ihnen und uns in Gerlingen. Sie alle lieben das Dunkel. Viele von Ihnen brauchen die Dunkelheit zum Jagen. Kleine Tierkinder machen ihre ersten Ausflüge lieber in den Abendstunden. Zudem feiern Tiere auch kein Weihnachten. Sie brauchen keinen leuchtenden Schlitten mit Rentier (wo in Gerlingen lebt dieses noch gleich…) und keine flackernden Lichterketten. Sie brauchen keine Plastikkugeln oder Kunstschnee. Sie brauchen Ruhe und Dunkelheit zum Jagen, zum Spazieren, zum Spielen, zum Sammeln oder zum Schmausen.
Liebe Stadt, liebe Bewohner, liebe Gewerbetreibende, probieren sie es, drehen Sie ihr Licht zwischen den Jahren mal mutig um 22 Uhr runter. Die Kaufinteressenten schlafen so spät sowieso schon, die interessierten Bürger finden Schwimmbad, Bücherei und Bürgerbüro auch am nächsten Morgen wieder – und die Tiere danken Ihnen das Ausschalten des Lichts.
Inverstieren Sie ihr gespartes Geld (durch gesparten Strom) in Bienenwachskerzen oder eine Zeitschaltuhr. Es raschelt in den Laubhaufen, es zwitschert beim Lüften und es hoppelt beim Joggen über die Felder: Gerlingen ist eine Stadt voller Natur.

Mit dieser Frage beschäftigte sich in diesem Jahr vor allem die Arbeit für das integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK), bei der man aktiv an der Entwicklung unserer Stadt mitwirken konnte und kann. Dort wurde die Stadt aus verschiedensten Blickwinkeln neu betrachtet und Bürger bekamen die Möglichkeit, eigene Ideen für die Stadtentwicklung mit einzubringen.

 

Für uns als Junge Gerlinger waren die ISEK Versammlungen ein Anlass, um zu phantasieren und uns Gerlingen in einer entfernten Zukunft vorzustellen. Aber wie sieht diese wohl aus?

 

Wir denken an ein besseres, grüneres Gerlingen. Stellen Sie sich einmal vor, Sie haben samstags den Wochenmarkt auf unserem grün bepflanzten Rathausplatz besucht und wollen mit ihren Einkäufen möglichst bequem nach Hause. Bestellen Sie sich einfach ein Tuk-Tuk an die Haltestelle Ihrer Wahl! Im ökonomischen und nachhaltigen Gerlingen fahren in unserer Kernstadt mittlerweile keine Autos mehr.

Oder Sie steigen in unsere Stadtseilbahn, um schnell und attraktiv auf die Schillerhöhe zu gelangen. In anderen Städten wird ja bereits über solch außergewöhnliche Mobilitätskonzepte diskutiert. Schließlich war die Anbindung an das Liniennetz der U-Bahn mit der Endhaltestelle, von der wir schnell und bequem mit der U6 nach Stuttgart kommen, vor 1990 auch nur eine Utopie. Möglicherweise könnten Sie in zehn Jahren aber auch nach einem harten Arbeitstag bei einem erfrischenden Kaltgetränk ihre Füße im Gerlinger Stadtstrand hochlegen?

 

Utopie? Spinnerei? Humbug? Große Ideen werden aus kleinen Gedanken geboren. Wir Junge Gerlinger sind jeglichen Gedankenspielen gegenüber offen gestimmt. All das sind unsere ersten Ansätze zum Thema „Utopien für Gerlingen“. Es hat uns Spaß gemacht, unseren Gedanken freien Lauf zu lassen und der Kreativität keinerlei Grenzen setzen zu müssen. Wie sieht Ihr Gerlingen der Zukunft aus?

 

Interesse geweckt? Fortsetzung folgt am 11.01.2019.

 

Bleiben sie gespannt.

Dennis Uhl