Anmerkung: Diese Artikel erschien als zweiter in einer Reihe von vier Artikeln von Bündnis 90/Die Grünen, JG, FDP und SPD. Basis des Artikels ist ein gemeinsamer Antrag, den Sie hier nachlesen können.

Teil 2/4: Was schlagen wir im Antrag auf Staffelung der Kinderbetreuungsgebühren in städtischen Einrichtungen genau vor?

Wie Sie im Artikel der Grünen bereits lesen konnten, entstand in gemeinsamer Sache von Bündnis 90/Die Grünen, FDP, SPD und uns Jungen Gerlingern ein Antrag zur Überarbeitung des bisherigen Gebührensystems der Gerlinger Kinderbetreuungseinrichtungen. Das Ziel ist ein neues, faireres und übersichtlicheres System. Unser Antrag soll insbesondere junge Familien, alleinerziehende Elternteile und Geringverdienende entlasten und durch eine einkommensabhängige Gebühr allgemein gerechter sein.

Wir haben uns interfraktionell dazu entschlossen nicht einfach eine Überarbeitung des Systems zu fordern, sondern uns inhaltlich und thematisch intensiv mit der Thematik auseinanderzusetzen. Auf Basis dieser Arbeit haben wir der Stadtverwaltung und dem Gemeinderat dann folgerichtig schon konkrete Ideen und Möglichkeiten einer Umsetzung vorgelegt, um so eine solide Grundlage für weitere Diskussionen zu schaffen. Unsere konkreten Ideen sind folgende:

Was ist unser Ziel? Gerlingen soll allen Kindern, unabhängig von der finanziellen Situation der Eltern, die Möglichkeit der Teilhabe an frühkindlicher Betreuung und Bildung bieten.

Wie wollen wir das umsetzen? Die Stadt soll für die Betreuungsgebühren ein Stufenmodell erstellen, das die Gebühren abhängig von Haushaltseinkommen der Sorgeberechtigten sowie der in Anspruch genommener Betreuungszeit staffelt. Die Gebührenordnung soll mindestens vier Gehaltsstufen abbilden.

Um die Verwaltung zu entlasten, wird zunächst die höchste Einkommensstufe angesetzt. Eltern sollen aber die Möglichkeit erhalten, unkompliziert und digital einen Antrag auf Vergünstigung der Kinderbetreuungsgebühr zu stellen, abhängig von ihrem Jahresverdienst, der dem Steuerbescheid entnommen werden kann.

Den ganzen Antrag können Sie unter www.junge-gerlinger.de/betreuungsgebühren lesen.

Warum wir das für sinnvoll halten, lesen Sie im Artikel der FDP!

Für die Jungen Gerlinger

Dennis Uhl

Die Antragsteller*innen: Judith Stürmer (JG), Annette Höhn-Thye (FDP), Rolf Schneider (Grüne), Barbara Günther (SPD), Lukas Kuntz (JG), Peter Zydel (FDP), Ulrike Stegmaier (Grüne), Dennis Uhl (JG), Björn Maier (Grüne), Thomas Bleicher (SPD), Manuel Reichert (JG)

Bereits 2020 entfachte das Stadtradeln den Sportler*innen-Geist vieler Gerlingerinnen und Gerlinger, so dass gemeinsam über 100.000km erradelt wurden. Ehrlich gesagt waren wir uns nicht ganz sicher, ob die Aktion dieses Jahr nochmal einen solch unglaublichen Schwung aufnehmen könnte – auch wenn wir selbst voller Vorfreude waren. Aber die Gerlinger*innen belehrten uns eines besseren: fast 125.000km sind bereits eingetragen worden, also nochmal deutlich mehr als im vergangenen Jahr. Auch unsere Fraktion ist fleißig in die Pedale getreten und konnte über 1000km zum Gesamtergebnis beitragen. Mal wieder ein toller Erfolg und ein klares Zeichen für die wachsende Bedeutung des Radverkehrs – wir freuen uns schon auf 2022!

 

+++ Bürger*innen entscheiden über Namen für Platz +++

In der Gemeinderatssitzung am 21.Juli stellte die Stadtverwaltung ihre Idee vor, einen öffentlichen Namenswettbewerb für die entstehende Platzfläche zwischen Gusto und Konfus durchzuführen. Bürger*innen sollten Namen einreichen (die bestimmten Kriterien entsprechen müssen) und aus der so entstehenden Liste sollte der Gemeinderat einen Namen auswählen. Eine tolle Grundidee – wir waren allerdings der Meinung, dass die Gerlinger*innen hier auch die finale Entscheidung treffen sollten. Deshalb stellten wir in der Sitzung einen Änderungsantrag und schlugen folgendes Vorgehen vor: Nachdem die Namen eingereicht und gesammelt wurden, bildet der Gemeinderat eine „Shortlist“ von mehreren mehrheitsfähigen Vorschlägen. Unter diesen Vorschlägen findet dann eine Abstimmung unter den Gerlinger*innen statt, die über den Namen des Platzes entscheidet. Zu unserer Freude unterstützte eine deutliche Mehrheit im Gemeinderat unseren Antrag, so dass das Verfahren wie von uns vorgeschlagen durchgeführt wird. Wir sind schon gespannt auf Ihre Vorschläge!

Für die Jungen Gerlinger

Judith Stürmer

 

 

Wir haben uns bereits in den letzten beiden Artikeln im GAZ mit der Dachnutzung in Gerlingen beschäftigt. Heute wollen wir Vorschläge machen, wie die Stadt einen Beitrag zum Klimaschutz im Namen aller Gerlinger*innen leisten kann.

Unser Ressort “Bauen & Umwelt” hat mit Hilfe des Energieatlas BW (https://www.energieatlas-bw.de/sonne/dachflachen) die Nutzbarkeit städtischer Gebäude als Photovoltaik-Standort untersucht. Die Ergebnisse waren durchwachsen: Ein großer Teil der städtischen Immobilien wäre als PV-Standort gut oder sehr gut geeignet. Dennoch ist nur auf einer Minderheit der Gebäude eine PV-Anlage installiert.

Von den ca. 30 Wohngebäuden, die die Stadt Gerlingen ganz oder teilweise besitzt, trägt lediglich ein Dach eine kleine PV-Anlage. Wir konnten allerdings bereits 10 grundsätzlich und 5 bestens geeignete Standorte identifizieren. Hier wäre eine Verpachtung der Dachflächen denkbar.

Ebenfalls betrachtet haben wir die Geflüchtetenunterkünfte. Hier wären 2 von 4 Standorten grundsätzlich geeignet, wurden aber nicht mit PV bestückt – langfristig genutzte Unterkünfte wären aber ein sinnvoller Standort.

Das beste Zeugnis bei der PV-Bestückung erhält Gerlingen bei den öffentlichen Gebäuden: Hier sind von circa 30 Immobilien immerhin 8 bereits mit PV-Anlagen ausgestattet. Zieht man die definitiv ungeeigneten Standorte ab, ergibt sich eine Nutzung von etwa einem Drittel der möglichen Standorte.

Unverständlich ist, dass das Träuble-Areal – Gerlingen ist beteiligt – nicht großzügig mit PV versehen wurde. Die Stadt sollte hier ein Vorbild sein. Ziel sollte also sein, weitere öffentliche Gebäude mit PV-Anlagen auszustatten. Sollte in den kommenden Jahren eine Dachsanierung anstehen, wäre die Errichtung einer Anlage davor nicht sinnvoll. Spätestens wenn die Dachsanierung dann aber durchgeführt wird, müssen PV-Anlagen nachgerüstet werden, wo es möglich ist. Gestaltungsmöglichkeiten hätte die Stadt einige, sie müssen nur genutzt werden.

Eine Möglichkeit wäre die eigenständige Bebauung der städtischen Immobilien mit PV-Anlagen. Eine andere die Verpachtung an Fachunternehmen. Eine dritte die Auflage eines städtischen Anlagevehikels für interessierte Gerlinger Bürger*innen und Firmen: Die Stadt stellt die Dachflächen, die Investor*innen das Kapital. In Zeiten von Inflation und Niedrigzins eine hochinteressante Idee. Und wer würde denn nicht gern aufs Rathaus zeigen und sagen “2 Quadratmeter von der PV-Anlage gehören mir”?

Für die Jungen Gerlinger

David Mändlen

 

Diese Aussage ist nicht reißerisch, sondern eine Tatsache, wenn wir Alexas Gedanken der letzten Woche zum bislang zu spärlich genutzten Potenzial der Photovoltaik aufgreifen und hier weiter vertiefen. Photovoltaik ist eine Schatzkiste für die Energiewende mit deutlich weniger Treibhausgasen. Und das nicht „irgendwo“ und „irgendwie“ – sondern ganz konkret hier bei uns in Gerlingen.

Zunächst ein paar Gedanken zum „Großen Ganzen“. Die weltweiten Klimaziele gemäß dem Pariser Klimaschutz-Abkommen sind wissenschaftlicher Konsens für die (Minimal-) Zielsetzung einer Begrenzung der Erderwärmung. Allerdings sind Ziele noch keine Handlungen. Maßnahmen müssen folgen. Nicht irgendwann – sondern jetzt. Viel zu viel wertvolle Zeit ist bereits verstrichen. Und: Ohne ambitioniert mitwirkende Städte und Gemeinden werden diese Klimaziele nicht erreicht.

„Nimm dir ein Beispiel an …!“ ist nicht nur in der Pädagogik wirkungsvoll. Es gibt gute Beispiele und Anregungen für Kommunen, welche den Klimaschutz voranbringen (wollen)!

  • Die Initiative „German Zero“ hat einen Klimastadtplangenerator entwickelt. Damit kann ein Dokument erzeugt werden, um die lokale Energiewende zu beschleunigen. In 20 Städten gibt es bereits eine solche Initiative, darunter sechs in BW.
  • Der öffentlich geförderte Verein „Agentur für Erneuerbare Energien“ (AEE) bietet einen webbasierten Wertschöpfungsrechner für Kommunen an und betreibt das Portal www.waermewende.de. Im Gegensatz zu BW unterstützt Rheinland-Pfalz diese Initiative, um genaue Analysen errechnen zu können.

Hierzu fragen wir uns:

  • Welche öffentlichen Gebäude in Gerlingen wurden bereits energetisch saniert? Welche nicht, und warum noch nicht?
  • Wurde die notwendige ökologische Wende in der lokalen(!) Verkehrs– und Wärmeplanung bislang eingeleitet? Dies sind ebenfalls wichtige „Spielfelder“ fürs Erreichen der Klimaziele.
  • Eine Photovoltaik-Kampagne für Gerlingen ist notwendig. Worauf warten wir (Gerlinger*innen) noch?

Wir bleiben am Ball. Wir fokussieren uns auf Photovoltaik, insbesondere auf den kommunalen Gebäuden. Unsere laufende Analyse zeigt: Es gab und gibt große Versäumnisse – jedoch sehen wir genau deshalb auch viel Potenzial.

Nino Niechziol

 

(Quelle für o.g. Bsp.: Podcast SWR2 Wissen)

 

Best Practice in Gerlingen: Das Dach unserer Jugendmusikschule

 

 

Das war das Motto für das neue Ressortthema im Bereich Bauen und Umwelt. Wie können (Gerlinger) Dachflächen genutzt werden?

In den letzten Wochen drehte sich bei uns alles um eine wohlbekannte Möglichkeit der Dachnutzung: Photovoltaik. Unsere Erkenntnisse dazu möchten wir in einer Artikelserie aufzeigen.

Zunächst: Was bedeutet Photovoltaik? Photovoltaik sind Anlagen, die wir gemeinhin als Solaranlagen bezeichnen. Sie bestehen aus Solarmodulen und wandeln Sonnenenergie in elektrische Energie um. Diese elektrische Energie wird vorzugsweise für den Eigenbedarf produziert, kann mit Energiespeichern gespeichert oder ins öffentliche Netz eingespeist werden.

Das hört sich vielversprechend an. Für die Energiewende sind Photovoltaikanlagen unverzichtbar! Photovoltaikanlagen können auf vielen Flächen genutzt werden, wie urbanen/landwirtschaftlichen Flächen, Gebäudefassaden/-dächern – selbst schwimmende Anlagen sind denkbar. Wir haben uns in der bisherigen Arbeit auf das Potenzial der Gebäudedächer fokussiert.

Haben Sie sich schon einmal darüber Gedanken gemacht wie viele Gebäude in Deutschland mit Photovoltaikanlagen ausgestattet sind oder wie viele das Potenzial dazu hätten? Noch nicht? Wir Junge Gerlinger schon!

In Deutschland gibt es rund 81% Wohnimmobilien und 19% Nichtwohnimmobilien. Davon ausgehend, dass es im Jahr 2020 19,3 Mio. Wohngebäude in Deutschland gab, ergab sich ein Bestand von 4,5 Mio. Nichtwohngebäuden. Bis Ende 2020 wurden rund 2 Mio. Photovoltaikanlagen in Deutschland installiert. Wenn wir die Zahlen vergleichen, finden wir Junge Gerlinger: Das ist zu wenig! Uns ist bewusst, dass nicht jedes Gebäudedach für Photovoltaik geeignet ist, aber dennoch bleibt ein Großteil potenzieller Dachflächen ungenutzt.

Uns ist es wichtig, solche Erkenntnisse mit Ihnen zu teilen. Bleiben Sie gespannt auf den nächsten Artikel. In diesem erfahren Sie mehr darüber, was das für unsere Stadt Gerlingen bedeuten könnte.

 

Für die Jungen Gerlinger
Alexa Kruck

 

Neue Podcastfolge zum Thema Bruhweg II online!

In der neuesten Episode KomPod beleuchten wir alle bisherigen Entwicklungen zum Neubaugebiet Bruhweg II. Die Folge war Wunsch unserer Hörer*innen und wir hoffen, alle offenen Fragen beantworten zu können! Verfügbar ist sie bei gängigen Podcast-Anbietern sowie auf www.junge-gerlinger.de. Wenn auch Sie einen Themenwunsch für den Podcast haben, melden Sie sich per Mail: kontakt@junge-gerlinger.de

Ein Platz und ein Plätzchen

In der letzten Gemeinderatssitzung Mittwoch standen gleich zwei städtische Plätze auf der Tagesordnung. Zum einen der Maximilian-Kolbe-Platz. Dieser wird gemeinsam mit der katholischen Kirchengemeinde neugestaltet. Wir freuen uns sehr darüber, dass der Brunnen erhalten bleibt und der Entwurf mit Grünfläche und Sitzgelegenheiten nicht geizt. Bei der finalen Auswahl des Bodenbelags muss genau darauf geachtet werden, dass dieser für alle begehbar ist und auch langfristig der Verkehrslast standhalten kann. Um hier den bestmöglichen Eindruck zu gewinnen, haben wir uns zur Aufgabe gemacht, die im Gremium genannten Referenz-Plätze anzufahren und ganz praktisch auf ihre Tauglichkeit zu testen. Der erste Besuch ging nach Ditzingen an die Glemsaue.

Eher ein „Plätzchen“ als ein Platz entsteht an der Kreuzung Ditzinger Straße / Leonberger Straße / Untere Hauptstraße auf der Fläche zwischen Gusto und dem ehemaligen Schulgebäude, welches DRK und das Jugendcafé Konfus beherbergt. Die Außengastronomie wird einen großen Teil des Platzes einnehmen, dennoch sind wir zuversichtlich, dass hier ein Aufenthaltsort und Treffpunkt für alle Gerlinger*innen entstehen kann. Positiv bewerten wir vor allem die Beschattung durch Bepflanzung und den Erhalt der Kastanie im östlichen Bereich des Platzes. Viele unserer Anregungen wurden erfreulicherweise aufgenommen und in den Plan eingearbeitet. So haben die ursprünglich direkt vor dem Alten Schulhaus geplanten Radständer inzwischen einen neuen Platz gefunden und auch mit Blick auf die barrierefreie Zugänglichkeit des Platzes wurde nochmal nachgebessert. Eine Pflasterung der Straße im nördlichen Bereich vergrößert den Platz zwar optisch, wir sehen hier aber Gefahren für die Verkehrssicherheit und sind froh, dass diese Frage vorerst nochmal zurückgestellt wurde. Auch ein kleiner Platz verdient zudem einen Namen. Wir würden uns freuen, wenn das bald geschieht – „Platzfläche an der Kreuzung Ditzinger Straße / Leonberger Straße / Untere Hauptstraße“ ist dann auf Dauer doch etwas umständlich…

Für die Jungen Gerlinger
Judith Stürmer

Am 29.04. kamen Engagierte und Interessierte der Jungen Gerlinger zum Auftakt des neuen Ressorts digital zusammen. Dieses neugeschaffene Ressort soll sich ganz den Themen Kultur, Jugend, Sport und Soziales in Gerlingen widmen und löst damit zwei ehemalige Ressortgruppen ab und führt diese inhaltlich zusammen. Der Grund für diesen Schritt war zum einen die thematische Nähe zwischen den Gremien Kultur-, Jugend-, Sportausschuss und dem Sozialausschuss. Zum anderen wollen wir uns in Zukunft noch stärker mit dem gesellschaftlichen Miteinander in Gerlingen und den lokalen Veranstaltungen auseinandersetzen und partizipative Angebote wieder stärker in den Fokus nehmen.

So geht es nun weiter:
Gemeinsam haben wir den Auftakt genutzt, um die derzeitige Pandemielage aus neuen Blickwinkeln zu betrachten und auch die positiven Aspekte, die uns in Zukunft und nach der Pandemie begegnen werden, zur Ideenfindung zu nutzen. Diese wollen wir auch in folgenden Ressortsitzungen weiterverfolgen. Des Weiteren setzen wir uns mit den Tagesordnungen des Kultur-, Jugend- und Sportausschusses und Sozialausschusses kritisch auseinander und bereiten diese gemeinsam vor.

Wir wollen neben den baulichen und finanziellen Ressorts, nun die weiteren (auch) wirklich wichtigen Themen zielgerichtet angehen und Innovation für unsere Arbeit im Gemeinderat schaffen.
Verschiedene Perspektiven der Bürgerinnen und Bürger, die in den Ressorts tätig sind, zu hören, ist für uns als Fraktion Maßstab und Ziel zugleich und daher fester Bestandteil unserer Gremienarbeit.

Sie haben auch Lust bei uns mitzumachen, kontaktieren Sie uns gerne per Mail an kontakt@junge-gerlinger.de oder sprechen Sie uns direkt an.

In der vergangenen Sitzung vom 14.04.2021 hat der Gemeinderat über den Antrag der SPD entschieden, dass die Stadt Gerlingen dem Bündnis Städte Sichere Häfen beitritt. Mit diesem Schritt wollen wir gemeinsam mit 243 weiteren Gemeinden in Deutschland ein Signal an die Bundesregierung senden. Wir sprechen uns dafür aus, dass wir bereit sind mehr Schutzsuchende aufzunehmen als wir über die Verteilungsquote müssten. Dies wird in Gerlingen schon seit längerer Zeit so praktiziert. Für uns als Gerlinger*innen ändert sich also nichts. Für die Menschen, die derzeit in Lagern an den EU-Außengrenzen leben müssen, könnte dies allerdings lebensrettend sein. Derzeit leben beispielsweise mehrere Tausend Menschen auf der Insel Lesbos in Zelten. Eine Frischwasserversorgung existiert kaum und Hygienemaßnahmen können so gut wie gar nicht umgesetzt werden – und das in einer Pandemie.
Es gilt diesen Menschen zu helfen und sich solidarisch mit Flüchtenden zu zeigen. Daher begrüßen wir den Beitritt und hoffen, dass die Ziele des Bündnisses bald erreicht werden!

Für die Jungen Gerlinger
Lukas Kuntz

Auftakt des neuen Ressorts „Kultur, Sport, Freizeit und Soziales“
Da wie die Ressortarbeit immer weiterentwickeln wollen, haben sich die Ressorts Kultur und Freizeit, sowie Bildung und Jugendbetreuung vorerst aufgelöst.
Hier geht es nun also weiter:
Die Auftaktveranstaltung des neuen, noch namenlosen Ressorts „Kultur, Jugend, Sport, Soziales“ trifft sich das erste Mal am 29.04. um 20.00 Uhr (digital). Wir werden mit allen Interessierten einen Abend das neue Ressort aufrollen und mit den persönlichen Erfahrungen des letzten Jahres einen Ausblick auf die kommende Zeit wagen.
Jugendliche, Sportler, sozial Engagierte und Philanthropen können sich nun vereinen und gemeinsam wichtige Themen angehen!
Wenn Sie teilnehmen möchten, können sie sich gerne über unser Kontaktformular bei uns melden.

Für die Jungen Gerlinger
Dennis Uhl

Lieber Herr Oestringer,
lieber Herr Altenberger,
lieber Herr Kern,
liebe Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung,
liebe Kolleg*innen,

vergangenes Jahr hätten wir eine Rede über den Gerlinger Geldspeicher gehalten, aber coronabedingt fielen die Haushaltsreden leider aus. Heute möchten wir dieses Bild nochmal in Erinnerung rufen.

Beim Blick in den Haushaltsplan erkennen wir, dass bis zum Ende des Jahres 2021 insgesamt 61 Mio. € aus unserer städtischen Liquiditätsrücklage – dem Geldspeicher – verschwinden werden.

Sicherlich laufen mit Realschule und neuer Turnhalle gerade zwei Großprojekte, aber schlucken diese allein wirklich all das Geld? Haben wir unser Geld bei fragwürdigen Banken angelegt und Teile davon verloren? Oder geschieht hier gar ein Verbrechen? Werden wir bestohlen?

Wir wollen der Sache auf den Grund gehen. Bei unseren Recherchen erkennen wir schockiert: Es hätte noch viel schlimmer kommen können! Denn in monatelanger Ermittlungsarbeit hat der Hüter der Gerlinger Finanzen, Kommissar Kern, zahlreiche Geldabflüsse verhindern können. Wie ist ihm das gelungen?

Schon vor Beginn der Pandemie identifizierte Kommissar Kern die erste große Bedrohung für Gerlingen: Sinkende Steuereinnahmen. Gemeinsam mit seinem emsigen Ermittlerteam steuerte er sofort dagegen. Bis heute wurden die Gewerbesteuerhebesätze, die Hundesteuer und die Vergnügungssteuer erhöht und die Reserven im Geldspeicher so besser gesichert.

Obwohl die Aufforderung „Herr Kern, tun sie etwas!“ aus diesem Gremium mehrfach an ihn gerichtet wurde, war unser Kommissar in einem Aspekt machtlos: Die FAG- und Kreisumlage wird in Rekordhöhe ganz legal aus dem Geldspeicher abgepumpt. Das sollte uns alle lehren: Wenn nicht einmal Kommissar Kern dies verhindern kann, dann müssen wir diese Geldabflüsse so hinnehmen.

Gemeinsam mit einer vorausschauenden Verwaltung und spitzfindigen Stadträt*innen wurde der Geldspeicher aber erfolgreich gegen andere Zugriffe gesichert. Drei Beispiele dafür sind:

  1. Eine Million Euro fließt nun nicht mehr in einen Erweiterungsbau für das Stadtmuseum, sondern wird in die überfällige – und von uns mehrfach angemahnte – Sanierung der Bestandsgebäude investiert. Damit sparen wir uns doppelte Ausgaben.
  2. Der entstehende Platz am Träuble-Kreisel erhält einen Kostendeckel, so dass die Gefahr von unerwarteten Mehrausgaben minimiert wurde.
  3. Nach dem Motto „Kleinvieh macht auch Mist“ wurden die Budgets vieler städtischer Einrichtungen kritisch überprüft und angepasst.

Zur Sicherung der Ersparnisse gehören natürlich auch regelmäßige Kontrollgänge durch den Geldspeicher. Einmal fällt Kommissar Kern dabei aufgrund des immer niedrigeren Pegelstandes etwas Seltsames auf: Die vier Stadträt*innen der Jungen Gerlinger klammern sich an verschiedenen Geldbündeln fest, die sie nicht ausgeben möchten.

Um diesem Vorgang auf den zu Grund gehen, befragt Kommissar Kern die Fraktion der Jungen Gerlinger als Zeug*innen.

Dabei erfährt er folgendes: Bei einem der Bündel handelt es sich um das Geld, das in die prächtigen Blumenbeete in der Stadt fließen soll. Wir Junge Gerlinger sind der Meinung, dass die jährlichen Ausgaben von 180.000 € zu hoch sind. Nach konstruktiven Verhandlungen geben wir uns heute damit zufrieden, dass dieses Jahr nochmal 150.000 € in die Blumenpracht fließen sollen. Die damit erreichte Einsparung von 30.000€, die im Geldspeicher verbleibt, verbuchen wir als kleinen Erfolg. Noch wichtiger ist für uns aber die erfolgte Zusage, dass in Kürze noch günstigere und insektenfreundlichere Bepflanzungsmöglichkeiten vorgestellt werden.

Kommissar Kern fragt seine Zeugen nun, was es mit den anderen Geldbündeln auf sich hat und ermittelt auch hier erfolgreich die Hintergründe.

Denn auch von den 100.000 €, die in die Beschallungsanlage in der Jahnhalle fließen sollen, wollen wir Junge Gerlinger uns nicht verabschieden. Wir denken, dass das günstiger möglich wäre. Auf den zweiten Blick findet man häufig noch Sparpotenziale – man munkelt, das soll wohl schon bei mancher Spülmaschine so gewesen sein. Leider hatten wir im Fall der Beschallungsanlage keinen Erfolg.

Kommissar Kern entlässt die Zeug*innen – selbstverständlich nimmt er ihnen vorher die Geldbündel ab. Die eingesparte Summe wird im Geldspeicher verwahrt, der Rest wie geplant dem Haushaltsplan zugeführt.

Ein Ermittlungsergebnis ist bis hierhin bereits klar erkennbar: Wir Junge Gerlinger befinden einen rigorosen Sparkurs ausdrücklich für notwendig und haben dafür zahlreiche eigene Sparvorschläge eingebracht. Doch es gibt einen Aspekt, an dem wir nicht gespart hätten: Ein Ersatz für die entfallenen Kunststoffspielfelder im Breitwiesen ist still und leise aus dem Haushaltsplan verschwunden. Die Sorge, dass genau das geschieht, hatten wir bereits häufig geäußert und nun ist es soweit. Wir halten diese Entscheidung für vollständig falsch.

Unsere Recherche hat ergeben: Es ist kein Geldraub geschehen in Gerlingen, Kommissar Kern hat wahrhaftig alles darangesetzt, um so viel Geld wie möglich im Speicher zu sichern.

Das Minus von 61 Mio. € in der Liquidität ist groß und erschreckend; das ordentliche Ergebnis im Haushalt von minus sieben Mio. € muss ein Alarmzeichen für uns alle sein. Wir werden in den kommenden Jahren noch intensiver nach Sparmöglichkeiten suchen müssen.

Bei all den schwierigen Nachrichten ist uns trotzdem klar: Ohne Kommissar Kern, seine mahnenden Worte in den letzten Jahren und seine stets unverblümte Darstellung des Ist-Zustands stünden wir um einiges schlechter da.

Die weitere Sicherung der Reserven im Geldspeicher wird in Zukunft deutlich schwerer sein, ohne Kommissar Kern und seine Kompetenz an unserer Seite. Bereits heute bedanken wir uns daher für die absolut hervorragende Arbeit in den vergangenen Jahren bei Ihnen.

Wir danken der Stadtverwaltung, Herrn Oestringer, Herrn Altenberger und natürlich ganz besonders Herrn Kern und seinem Team aus der Kämmerei für die Erstellung des Haushaltsplanes 2021, dem die Jungen Gerlinger zustimmen werden.