Sportflächenkonzeption [GAZ]

In der Gemeinderatssitzung letzte Woche ging es unter anderem um eine Sportflächenkonzeption für Gerlingen. Uns liegt das Thema Sport sehr am Herzen, dennoch ist die vorgesehene Konzeption für uns eine zwiespältige Angelegenheit. Folgende Stellungnahme gaben wir hierzu ab:

„Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Stadtverwaltung, sehr geehrter Herr Oestringer, liebe Bürgerschaft,

wir finden es gut, dass sich die Stadtverwaltung intensiv mit dem Thema Sportstätten im Bereich des Vereins- und informellen Sports auseinandersetzt. Für uns hat dieses Thema eine hohe Priorität, wie auch unser kürzlich eingebrachter Antrag zur Prüfung eines Ersatzes für die beiden entfallenen Tartanspielfelder im Breitwiesen zeigt.

Daher finden wir auch, dass das Thema zu dringlich ist als dass noch Zeit für eine langfristige und kostenaufwendige Konzeption in Höhe von knapp 50.000 Euro wäre. Wir erkennen an, dass die Erkenntnisse der Konzeption wichtig für den Flächennutzungsplan sind, jedoch sehen wir eine umfangreiche Bedarfsanalyse eher kritisch, da viele Bedarfe bereits bekannt sind und schnelle Lösungen erfordern.

Es ist unbestritten, dass in Gerlingen ein Bedarf an zusätzlichen Sportflächen und/oder der Sanierung von bestehenden Sportflächen besteht. Der FC Gerlingen beispielsweise hat dies schon mehrfach artikuliert und auf die Notwendigkeit eines weiteren Kunstrasenplatzes oder einer Sanierung des bestehenden Kunstrasens auf der Schillerhöhe hingewiesen. Auch der Bedarf an informellen Sportangeboten wie beispielsweise neue Tartanfelder ist seit dem Bau der Breitwiesensporthalle und den damit einhergehenden Entfall zweier Tartanfelder bekannt. Des Weiteren ist auch aus den Reihen der Bürgerinnen und Bürger sowie des Jugendgemeinderats der Wunsch nach einem Beachvolleyballfeld, einem Outdoor-Gym oder einem Calisthenics Park geäußert worden. Diese Punkte sind also schon seit längerem bekannt, und es stellt sich die Frage, ob es wirklich noch einer teuren und zeitintensiven Analyse bedarf.

Die aktuelle Situation auf den Sportplätzen in Gerlingen ist aus unserer Sicht absolut nicht tragbar. Für ca. 400 aktive Fußballerinnen und Fußballer steht derzeit nur noch ein vollumfänglich und uneingeschränkt nutzbarer Kunstrasenplatz zur Verfügung. Der Rasenplatz im Breitwiesen steht aufgrund einer fehlenden Flutlichtanlage nur in den Sommermonaten zur Verfügung. Der Kunstrasenplatz auf der Schillerhöhe ist sehr abgenutzt und kann nur noch von den Kleinsten genutzt werden. Das Problem ist schon lange bekannt, und Abwarten, um zu sehen, was eine Analyse noch zutage fördern wird, ist für uns keine Option. Selbst wenn die Ergebnisse der Konzeption irgendwann nächstes Jahr vorliegen, ist damit keine schnelle Umsetzung erreicht und die beschriebene untragbare Situation würde die nächsten Jahre weiter bestehen. Das darf nicht die Antwort auf die Bedürfnisse unserer Sportlerinnen und Sportler sein.

Zusammenfassend möchten wir betonen: Eine strukturierte Vorgehensweise ist sicherlich sinnvoll mit Blick auf den Flächennutzungsplan, allerdings dürfen wir uns nicht durch langandauernde und teure Bedarfsanalysen bremsen lassen. Wir müssen schnell handeln und kurzfristige Maßnahmen schaffen. Der Bedarf an konkreten Maßnahmen, gerade im Hinblick auf die Fußballplätze und die informellen Sportangebote, ist längst klar und muss jetzt umgesetzt werden.

Unserer Auffassung nach können wir direkt in die Standortauswahl für den zweiten Kunstrasenplatz neben dem intakt bestehenden im Breitwiesen gehen. Und wenn es keine anderweitige schnell umsetzbare Lösung gibt, dann muss die Lösung eben heißen: Der Kunstrasenplatz auf der Schillerhöhe wird saniert, gescheit eingezäunt und die erforderlichen Nebenanlagen (Duschen, Umkleiden, Ballraum etc.) werden gebaut.

Wir hoffen, dass die Verwaltung mit den bereits existierenden Informationen und Vorschlägen zeitnah Lösungen auf den Weg bringt und die geplante Bedarfsanalyse nicht zum Hemmschuh für dringend notwendige Verbesserungen wird.

Wir bitten darum, entsprechende Mittel für unsere Sportstätten im Haushaltsplan 2025 bereitzustellen.

Vielen Dank.“

 

Die Fraktion der Jungen Gerlinger

Rebecca Stotz, Barbara Lux, David Rometsch, Manuel Reichert