Aus den Ressorts: Bildung und Jugendbetreuung [GAZ]
In den kommenden vier Wochen werden unsere Ressorts Ihnen einen Einblick in unsere Arbeit gewähren und die Meinung der Jungen Gerlinger präsentieren.
Im Dezember 2013 fand eine Befragung der Eltern von Erst- bis Drittklässlern der Gerlinger Grundschulen statt (ausführliche Auswertung auf der Homepage der Stadt). Enthält diese überraschende Ergebnisse? Wohl eher nicht. Neben der erfolgreichen Absolvierung des Abschlusses (99,8%) fordern die Eltern passende Angebote für die Leistung der Schüler sowie AGs und Hausaufgabenbetreuung. Welchen Schulabschluss wünschen sich die Eltern für ihr Kind? Das Abitur (73,2%). Die Überraschung steckt erst in Frage 29: „Wie bekannt sind Ihnen die jeweiligen Schularten und ihre Anforderungen?“ Der Anteil an Eltern die hier „gut bekannt“ antworteten ist je nach Schule stark unterschiedlich: Gymnasium: 70,1%, Realschule: 67,8%, Werkrealschule: 31,9%, Berufsbildende Schulen: 26.4%, Gemeinschaftsschule: 26,2%, Verbundsschule: 9,4%. Wie sollen Eltern beurteilen, ob die „neuen“ Schulkonzepte für ihre Kinder interessant sind, wenn sie diese nicht kennen? Die Stadt Gerlingen sollte, wenn ihr daran liegt, die aufklaffende Schere unseres Bildungssystems nicht noch weiter zu öffnen, die Eltern über alle Schulformen informieren. Dann könnte die Antwort auf Frage 19 auch anders ausfallen. 80,3% der Befragten geben hier an, das ihr Kind das Abitur an einem allgemeinbildenden Gymnasium erreichen soll, nur 12,8% wollen den Weg über Werkrealschulen/Realschulen und dann allgemeinbildende oder berufliche Gymnasien gehen. Dabei stehen die Abschlüsse am Ende gleichwertig nebeneinander. Der Aktive hat im Sport-Gymnasium mehr Leichtathletik gemacht, der Biologe im ernährungswissenschaftlichen Gymnasium mehr experimentiert, der Unentschlossene hat auf dem allgemeinbildenden Gymnasium beides ein wenig versucht. Abitur haben sie aber alle. Es besteht also Aufklärungsbedarf, damit die Neuordnung des Schulsystems nicht dazu führt, dass nur noch das Gymnasium als erstrebenswert erscheint. Der Wegfall der Hauptschule fordert neue Konzepte und Ideen – auch in Gerlingen.
Die Jungen Gerlinger unterstützen es, neue Wege im Bildungssystem zu gehen und positiv auf Veränderungen in der Schullandschaft zu reagieren. Gleichzeitig müssen alle Betroffenen – in diesem Fall Schüler, Eltern und Lehrer – miteinbezogen werden. Als wohl wichtigste Erkenntnis der Befragung kann festgehalten werden, wie das weitere Vorgehen sinnvoll gestaltet werden muss: Gemeinsam.
Für das Ressort Bildung und Jugendbetreuung, Elena Stürmer