Eckpunktepapier zum Thema Bauen und Wohnen
In der Sitzung des Gemeinderats am Mittwoch stand die Verabschiedung eines Eckpunktepapiers zum Thema Bauen und Wohnen auf der Tagesordnung. Wesentliche Aspekte dieses Papiers hatte der Gemeinderat in einer mehrtägigen Klausursitzung erarbeitet. Dabei konnten wir uns auf teilweise weitreichende Festlegungen einigen von denen wir hoffen, dass sie sich positiv auf die zukünftige Entwicklung unserer Stadt auswirken werden.
Wer die Grünflächen schützen und erhalten, gleichzeitig aber Wohnangebote schaffen und noch krassere Preissteigerungen verhindern will, kommt nicht umhin, die Innenentwicklung voranzutreiben. Dabei soll und muss auch in Zukunft die sogenannte „doppelte Innenentwicklung“ im Fokus stehen. Das bedeutet, dass dort, wo nachverdichtet wird, auch Grün- und Erholungsflächen geschaffen werden müssen, um die Aufenthaltsqualität zu wahren oder zu steigern.
Abgesehen von den zwei bekannten Neubaugebieten Bruhweg II und Leonberger Weg West gibt es in Gerlingen kaum noch Entwicklungsflächen. Deshalb sehen wir schon seit langem die Notwendigkeit, den Flächennutzungsplan (FNP) fortzuschreiben – nun startet der Prozess dafür endlich. Es geht hierbei nicht darum, möglichst viele Flächen zu identifizieren, die noch bebaut werden sollen. Vielmehr steht uns eine ernsthafte Auseinandersetzung darüber bevor, wie Gerlingen sich in den kommenden Jahrzehnten noch entwickeln kann und soll. Im FNP können nämlich nicht nur Neubaugebiete ausgewiesen werden, sondern auch Grünflächen gesichert und somit langfristig erhalten werden. Ohnehin sind die Flächen, die man für eine Bebauung noch in Betracht ziehen kann, rar und klein. Sollte ein zukünftiger Gemeinderat sich dennoch für weitere Außenentwicklung entscheiden, soll dies laut Eckpunktepapier nur geschehen, wenn die Stadt alle Flächen im Gebiet besitzt. Wir begrüßen diese Regelung, weil so garantiert ist, dass Stadt und Gemeinderat den größtmöglichen Einfluss auf die dortigen Entwicklungen haben werden. Ob es dazu überhaupt kommt, steht nicht fest.
Auch die Sozialbauverpflichtung ist für uns ein wichtiges und richtiges Signal. Den Wohnungsmarkt können wir damit nicht grundlegend verändern, jedoch tragen wir immerhin zu einer kleinen Verbesserung bei. Es gäbe noch viel zum Eckpunktepapier zu sagen – aber machen Sie sich doch ein eigenes Bild. Das ganze Papier gibt es im Bürgerinformationsystem der Stadt Gerlingen zum Herunterladen. Wir freuen uns wie immer über Ihre Einschätzung!
Für die Jungen Gerlinger
Judith Stürmer