Junge Gerlinger für bezahlbaren Wohnraum in Gerlingen [GAZ]

In der letzten Sitzung vor der Sommerpause hatte der Gemeinderat eine lange Tagesordnung vor sich. Der vermutlich interessanteste Punkt auf der Liste: Die Verwendung der städtischen Flächen im Träuble-Areal. Stolze 420qm hat die Stadt dort erworben, aufgeteilt in eine große Wohnung mit 300qm, und eine kleinere mit 120qm.

Der erste Teil des Verwaltungsvorschlags sah vor, die große Wohnung dem Bürgertreff anzubieten. In unseren Augen eine tolle Chance für den Verein um dort noch attraktivere und umfangreichere Angebote zu entwickeln.

Der zweite Teil des Vorschlages: In der kleinen Wohnung sollte eine Demenz-Tagesstätte untergebracht werden. Dass auch für die ältere Bevölkerung adäquate Angebote geschaffen werden müssen, steht außer Frage. Wichtige Schritte hierfür sind mit der Tagesstätte in der Jahnstraße 7 und der Kooperation mit dem Breitwiesenhaus in der Blumenstraße getan. Sicherlich hätte auch der Standort Träuble seinen Charme: Die direkte Nähe zum Bürgertreff würde auch dementen Menschen, die auf Betreuung angewiesen sind eine Teilnahme ermöglichen. Andererseits könnte eine Tagesstätte auch im Bereich der Querstraße untergebracht werden – auch von dort ist das Träuble-Areal fußläufig zu erreichen.

Aus diesen Gründen schlugen die Jungen Gerlinger am letzten Mittwoch vor, im Träuble-Areal eine WG für Auszubildende und Studenten unterzubringen. Besonders jüngere Mitbürger leiden unter den extrem hohen Mietpreisen in unserer Stadt, viele müssen sogar von hier wegziehen. Dem demographischen Wandel sollte man nicht nur Rechnung tragen, indem man Angebote für Ältere schafft, sondern genauso, indem Gerlingen für Jüngere attraktiv bleibt.

Erfreulicherweise konnten sich spontan viele Kollegen mit unserer Idee anfreunden – sogar so viele, dass der Vorschlag „Demenz-Tagesstätte“ bei Stimmgleichheit abgewiesen wurde. Man einigte sich auf einen Kompromiss: Im Träuble-Areal wird nun eine WG entstehen die, je nach weiterer Planung und späterer Bewerbersituation, entweder gezielt an mobile Ältere, oder sich in Ausbildung befindende jüngere Mitbürger vermietet werden soll.

Wir freuen uns außerordentlich über diesen Erfolg, mit dem endlich ein konkreter Schritt hin zu mehr bezahlbarem Wohnraum getan ist.