Antrag: Aischbach

Folgenden Antrag hat unsere Fraktion im Juni 2023 eingereicht:
[Anm.: Der Gemeinderat hat unserem Antrag im Oktober 2023 zugestimmt.]

Sehr geehrter Herr Oestringer, sehr geehrte Damen und Herren,

der Aischbach soll schon seit längerer Zeit vollends renaturiert werden bzw. eine Konzeption für eine naturnahe Gestaltung des Gebietes rund um den Aischbach erstellt werden. Hierfür sind schon seit Jahren Mittel im Haushalt bereit gestellt (2020: 20.000 €, 2021: 70.000 €, 2022: 70.000 €, 2023: 50.000 €), angegangen wurde das Projekt jedoch noch nicht.

Die Jungen Gerlinger beschäftigen sich mit dem Thema, von Angehörigen des NABU haben wir uns – auch bei einer vor-Ort Besichtigung – das Potential für den Natur- und Artenschutz erläutern lassen, das in diesem Gebiet schlummert.

Aus Kapazitätsgründen ist laut Aussage der Verwaltung in naher Zukunft leider mit keinem Angehen des Projekts „Vollständige Renaturierung / Konzeption für die naturnahe Gestaltung des Aischbach-Gebietes“ zu rechnen. Um wenigstens einen kleinen nächsten Schritt nach der vor vielen Jahren begonnen Renaturierung des Aischbachs für den Natur- und Artenschutz im Gebiet Aischbach zu machen, sehen wir als unkomplizierte Sofortmaßnahme folgende Möglichkeit:

Das markierte Flurstück (Nr. 2407/1) gehört der Stadt, die nach Osten angrenzenden Flurstücke nicht. Es ist verpachtet und wird zusammen mit den nach Osten angrenzenden Flurstücken als Wiese bewirtschaftet.

Wenn man es der Bewirtschaftung entziehen würde (optimalerweise auch die östlich daneben liegenden Flurstücke, worauf wir als Stadt jedoch keinen Einfluss haben da sie sich in Privatbesitz befinden), sprich den Pachtvertrag kündigen würde, und es der Natur überlassen würde, würde hier relativ flott Schilf überhand nehmen. Dadurch würde, wie westlich neben dem Tümpel der Fall, auch östlich neben dem Tümpel ein Feuchtgebiet entstehen (bzw. das bereits existierende würde sich vergrößern). In Feuchtgebieten herrscht eine deutlich höhere Biodiversität als in Trockengebieten, sie dienen zahlreichen Amphibien, Reptilien, Insekten und Vögeln als Lebensraum.

Früher war das gesamte Gebiet rund um den Aischbach ein Feuchtgebiet, zuletzt ist es durch den Neubau der Sozialstation, dem eine große Schilffläche zum Opfer fiel, nochmals deutlich geschrumpft.

Im Ergebnis ist die vorgeschlagene Maßnahme ökologisch sehr wertvoll und für den Artenschutz und die Artenvielfalt äußerst förderlich.

Aus diesem Grunde stellen die Jungen Gerlinger folgenden Antrag:

Die Stadt Gerlingen kündigt zum nächstmöglichen Zeitpunkt den Pachtvertrag von Flurstück 2407/1 und überlässt das dann unbewirtschaftete Flurstück der Natur.

Finanzierung:

Durch die Umsetzung des Antrags entgehen der Stadt jährliche Pachteinnahmen i. H. v. 11 €. Die Jungen Gerlinger werden diesen Betrag der Stadt jährlich spenden. Unter Umständen könnten durch diese Maßnahme auch Ökopunkte generiert werden, wir beantragen die Maßnahme jedoch unabhängig von einem potentiellen Erhalt von Ökopunkten.

 

Für die Fraktion der Jungen Gerlinger

Manuel Reichert