Infopaket Bruhweg II [Podcast Folge 6]

In der sechsten Folge unseres Podcasts KomPod geht es ums Thema Neubaugebiete, konkret das Gebiet Bruhweg II in Gerlingen.

Im Podcast verweisen wir auf verschiedene Dokumente, die wir hier zur Verfügung stellen möchten.

Wir haben die Geschichte des Baugebiets Bruhweg II nochmal für Sie zusammengefasst. Klicken Sie für mehr Informationen einfach auf die entsprechende Zeile. Wenn Dokumente zum Download hinterlegt sind, sehen Sie das am Hinweis (Download).

Der Flächennutzungsplan ist ein wichtiges Instrument der räumlichen Planung. In Gerlingen sieht der aktuelle FNP von 1984 derzeit noch zwei bebaubare Gebiete vor: Bruhweg II und Leonberger Weg West. Das Gebiet im Bruhweg umfasst 12,7 Hektar und ist eine der größten Flächen, die zur Bebauung zur Verfügung steht.

Der Gemeinderat beschäftigte sich im Oktober 2010 erstmals mit mit dem Gebiet Bruhweg II und legte grobe Ziele fest: Mischnutzung, Gewerbefläche und Wohnnutzung (insb. Geschosswohnungsbau).

Mit dem Aufstellungsbeschluss bekundet eine Gemeinde ihre Absicht, für einen Planbereich ein Verfahren der Bebauungsplanung einzuleiten. Der Aufstellungsbeschluss wird in der Gemeinde bekannt gemacht, z.B. über das Amtsblatt.

Der Technische Ausschuss der Stadt Gerlingen fasst im Oktober 2012 den Aufstellungsbeschluss. Dieser war vom 08.-24. Oktober 2012 für Bürger*innen zugänglich ausgelegt. Zudem leitet der Gemeinderat ebenfalls im Oktober 2012 das Umlegungsverfahren (Grundstücksflächenaustauschverfahren) ein.

Ein städtebaulicher Entwurf regelt, wie ein Gebiet bebaut werden soll. In der Regel erstellt diesen Entwurf ein Planungsbüro. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, an einen Entwurf zu kommen.

Man kann ein Büro direkt beauftragen, oder einen Wettbewerb durchführen. In einem Wettbewerb geben verschiedene Büros Entwürfe ab und ein Preisgericht aus Fach- und Sachpreisrichtern entscheidet darüber, welcher Entwurf gewinnt.

Im April 2015 entscheidet sich die Stadt Gerlingen, einen städtebaulichen Wettbewerb durchzuführen. Die Büros sollen aber nicht vollkommen frei planen, sondern sich an einem Eckpunktepapier orientieren, dass Stadt und Gemeinderat gemeinsam erstellen wollen. Im Juni 2015 wurde daher auch beschlossen, dass gemeinsam mit der „Kommunalentwicklung GmbH“ aus Stuttgart ein solches Papier erarbeitet werden soll.

In mehreren Workshops erarbeitete der Gemeinderat 2015 ein Eckpunktepapier, das die Grundlage für den städtebaulichen Wettbewerb darstellte. Im April 2016 wurde das Eckpunktepapier vom Gemeinderat verabschiedet. Hier können Sie sich das Papier herunterladen: Eckpunktepapier Bruhweg II

Bitte beachten Sie: Das Eckpunktepapier war die Basis für den städtebaulichen Wettbewerb. Für die weitere Planung des Gebietes ist aber der Siegerentwurf des Wettbewerbs maßgeblich, nicht mehr das Eckpunktepapier.

Die Ausschreibung des städtebaulichen Wettbewerbs können Sie hier einsehen.

Im Februar 2017 werden dem Gemeinderat die Wettbewerbsergebnisse vorgestellt und das Gremium beschließt, das Gewinner-Büro mit der weiteren Bearbeitung des Gebiets zu beauftragen.

Den Siegerentwurf können Sie sich hier herunterladen: Lageplan des Siegerentwurfs. Zum Entwurf gibt es Erläuterungen, die Sie ebenfalls herunterladen können: Erläuterungsbericht zum Siegerentwurf

Im April 2018 erhält die Stadt den Vorentwurf für den Bebauungsplan und geht damit in die Beteiligung der Behörden und der Öffentlichkeit. Über diesen Vorentwurf wird noch verhandelt, er ist kein finales oder endgültiges Dokument. Herunterladen können Sie den Vorentwurf hier: Vorentwurf Bebauungsplan Bruhweg II

Weitere Unterlagen wie die Begründung zum Bebauungsplan oder den Grünordnungplan finden Sie hier auf der Website der Stadt Gerlingen unter dem Punkt „Bruhweg II“.

Von Mai 2021 bis circa Mai 2022 finden archäologische Rettungsgrabungen im Gebiet Bruhweg II statt. Einige der Fundstücke, die teilweise über 7000 Jahre alt sind, werden voraussichtlich ausgestellt.

Danach sind einige (bei weitem nicht alle) der nächsten Schritte für das Baugebiet:

  • Die Weiterführung des Umlegungsverfahrens
  • die Finalisierung des städtebaulichen Entwurfs
  • die Konkretisierung des Verkehrskonzepts für das Gebiet
  • das Erstellen des endgültigen Bebauungsplans

Um die Entwicklung weiter voranzutreiben gehen Gemeinderat und Stadtverwaltung Ende 2021 auf eine gemeinsam Klausur zum Thema „Bauen und Wohnen“. Einer der Schwerpunkte werden dabei bezahlbares Wohnen und ökologische Qualität im Bruhweg II sein.

Im Juli 2021 beschließt der Gemeinderat einige Veränderungen am städtebaulichen Entwurf. Den aktualisierten Entwurf können Sie hier herunterladen. Die wichtigsten Änderungen sind:

  • Im nordwestlichen Teil des Baugebiets (am Kreisverkehr) wird stärker auf Geschosswohnungsbau gesetzt. Zudem wird direkt am Kreisverkehr ein höheres Gebäude geschaffen, um einen Lärmschutz zu bieten.
  • Im südöstlichen Teil des Gebietes war angedacht ein Hotel zu realisieren. Da die Notwendigkeit derzeit nicht gesehen wird, entsteht stattdessen ein weiteres Wohnquartier.
  • Das geplante Parkhaus im östlichen Teil des Gebiets wird vergrößert.

Aufgrund der Dichte und der Qualität der Funde bei den archäologischen Rettungsgrabungen müssen die Grabungen verlängert werden. Der Gemeinderat beschließt das Vorgehen in seiner Sitzung im April 2022. Voraussichtlich werden die Grabungen bis zum Ende des Jahres 2022 andauern. Auf die Erschließung des Gebiets soll sich dies nicht zeitlich auswirken.

Bild: Auszug aus dem städtebaulichen Entwurf des Büros DNR Daab Nordheim Reutler PartGmbB