Der Gerlinger Jakobsweg? [GAZ]

„Nichts Neues von der Petition Jakobstrasse“ ließ Bürgermeister Brenner in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am 21.11.2018 verlauten. „Solange diese läuft, dürfen keine Fakten geschaffen werden.“ Ohnehin wird Stadt, Gemeinderat und Bürgern nur das Ergebnis der Beratungen mitgeteilt. Wie die Entscheidung zustande kam, werden wir nicht erfahren – denn der zuständige Petitionsausschuss tagt unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

 

Mit 18 Meter Durchmesser wird der geplante Kreisverkehr vor dem entstehenden Träuble-Areal an der Lammkreuzung ziemlich klein ausfallen. Hier rollen – gemäß Ingenieurbüro Karajan – im Jahr 2030 zu Spitzenzeiten über 1.600 Fahrzeuge in der Stunde, darunter auch diverse LKW-Anlieferungen, welche über die schmale Eltinger Straße erfolgen werden.

 

Die Stadt Gerlingen hat durch das Büro Karajan zwei Varianten eines Kreisverkehrs planen lassen. Eine drei-armige Variante (ohne Anbindung der Jakobstraße), sowie eine vier-armige, welcher das Regierungspräsidium Stuttgart aus Sicherheitsgründen eine Absage in bester Verwaltungssprache erteilt hat: Neben den „schwierigen Sichtbeziehungen am Nord-Ost-Eck“ fürchtet das Regierungspräsidium „wild querende Passanten“, weist auf die Gefahren bei einer entstehenden „Schleppkurve“ hin.

 

Interessant ist, dass gemäß der „Richtlinien für die Anlage von Stadtstraßen“ (RASt 2012) bei zu erwartendem Schwerverkehr wegen der Lärmentwicklung beim Überfahren der Kreisinsel kein Minikreisverkehr empfohlen wird.

 

Hätte also bei der Erstellung des Bebauungsplans Ditzinger Straße/Hauptstraße im Jahr 2007 bereits ausreichend Platz für einen größeren Kreisverkehr vor dem Träuble Areal eingeplant werden müssen?

 

Hätte bei der Bebauungsplanänderung Ditzinger Straße/Hauptstraße, in der Sitzung des Technischen Ausschusses vom 12.04.2010, auffallen müssen, dass der eingezeichnete Kreisverkehr doch recht knapp bemessen ist und in Richtung des ehemaligen „Lamm“ überhaupt kein Bürgersteig eingezeichnet ist?

 

Würden wir überhaupt über die Anzahl der Arme des Kreisverkehrs diskutieren, wenn es – wie von den Jungen Gerlingern schon am 21.07.2010 gefordert – eine „erneute Untersuchung für die Belieferungszufahrt des Vollsortimenters“ [Protokoll der Gemeinderatssitzung] gegeben hätte?

 

Formulierungen im Konjunktiv bringen uns nicht weiter. Wir sollten aus der Vergangenheit lernen, in der Gegenwart leben und die Zukunft blicken. Dort erwartet uns die Frage: Wie geht es weiter?

 

Sollte der vier-armige Kreisverkehr kommen, bleibt vorerst alles beim „Alten“. Auf die Außenfläche für die Gaststätte müsste in diesem Fall komplett verzichtet werden.

 

Sollte der drei-armige-Kreisverkehr kommen, sollten wir nicht nur auf die entstehenden Nachteile blicken. Unsere Stadt erhält dann einen zusätzlichen Freiraum zwischen dem Jugendcafé Konfus und der gegenüberliegenden Gaststätte – Raum, der ins Stadtbild eingebunden und genutzt werden möchte. Wir Junge Gerlinger setzen uns in diesem Fall für eine offene Gestaltung der Freifläche ein, die sowohl der Gaststätte, als auch dem angrenzenden Jugendcafé Konfus zur Gute kommt.

 

Stay tuned!

 

Nino Niechziol

Fraktionsvorsitzender der Jungen Gerlinger