Unsere Visionen, Wünsche und Vorschläge für Gerlingen – Teil 1: Mobilität und Verkehr [GAZ]
Wir Junge Gerlinger· sind Visionär·innen – denn wir sind überzeugt davon, dass zukunftsfähige Politik mutige, ambitionierte und groß gedachte Ziele haben und verfolgen muss.
Wir Junge Gerlinger· sind aber auch pragmatische Politiker·innen und wissen, dass politische Entscheidungsfindung immer Kompromisse erfordert – in Zeiten der Haushaltskonsolidierung ganz besonders.
In unserer Arbeit versuchen wir deshalb, Raum für beides zu schaffen: für die großen Pläne und Träume, die vielleicht nie genau so umgesetzt werden, wie wir es uns wünschen; aber auch für die konkreten Vorschläge und Veränderungen, die uns zeitnah einen kleinen Schritt näher ans Ziel bringen und eine spürbare Verbesserung darstellen.
In den kommenden Wochen wollen wir Ihnen unsere Visionen in fünf zentralen Themenfeldern vorstellen – und die konkreten Schritte, mit denen wir uns in den nächsten fünf Jahren zumindest ein wenig in diese Richtung bewegen könnten. Den Auftakt macht das Thema Mobilität und Verkehr.
Vorfahrt für Lebensqualität: Wir träumen von einer Stadt, in der es im Straßenraum mehr Platz und Freiräume gibt. Das kommt nicht nur denjenigen zugute, die mit dem Rad oder zu Fuß unterwegs sind, sondern auch Menschen, die einen Kinderwagen bzw. Rollator dabeihaben, oder denjenigen, die einen Rollstuhl nutzen. Die Kombination unterschiedlicher Verkehrsmittel muss unkompliziert und gut aufeinander abgestimmt sein. Der Innenstadtring Schul-/Haupt-/Kirchstraße könnte in unseren Träumen eines Tages weitgehend autofrei sein – nur Gewerbetreibende, Handkwerker·innen und der Lieferverkehr sind dann noch mit dem PKW dort unterwegs. Dann könnte in Gerlingen Realität werden, was sich weltweit in autofreien Gebieten zeigt: der Einzelhandel floriert und das Gebiet erlebt eine nie da gewesene Belebung.
Wie können erste Schritte in diese Richtung aussehen?
Ein wesentlicher Schritt für mehr Freiraum auf den Straßen ist das im jüngst verabschiedeten Mobilitätskonzept vorgesehene Anwohnerparken mit Parkraummanagement. Hier kann die Stadt ganz konkret Einfluss nehmen und dafür sorgen, dass mehr Autos in Garagen und auf Stellplätzen stehen, statt im öffentlichen Straßenraum. Mehr Platz auf den Straßen und ein geringerer Parkdruck für Anwohner·innen – seit 2018 kämpfen wir Junge Gerlinger für dieses Thema. Nun gibt es Anlass zu hoffen, dass die ersten Anwohnerpark-Gebiete in den nächsten Jahren ausgewiesen werden. Wir werden weiterhin mit großem Nachdruck darauf hinarbeiten.
Eine bessere Kombination von Verkehrsmitteln kann ermöglicht werden, indem an unseren Stadtbussen Fahrradträger angebracht werden. So könnten außen am Bus jederzeit drei bis vier Räder transportiert werden. Die Radmitnahme ist zwar formal bereits erlaubt, scheitert in der Realität aber häufig, z.B. wenn schon Kinderwägen oder Rollatoren im Bus sind.
Im Innenstadtbereich könnten zwei Maßnahmen schnell spürbare Veränderungen bringen. Zum einen müssen wir Anreize zum Nutzen der Tiefgaragen schaffen. Gerlingen hat erfreulich günstige Tiefgaragen, das wollen wir beibehalten – aber momentan ist das oberirdische Parken gänzlich umsonst. Hier ist es Zeit für einen Paradigmenwechsel: Das Parken in der Tiefgarage soll zukünftig die günstigere und damit attraktivere Parkmöglichkeit sein. Zum anderen finden wir, es soll probeweise mehrere Aktionstage „Autofreier Innenstadtring“ geben. So kann man einerseits erkennen, wo auf den „Umgehungsstrecken“ Handlungsbedarf besteht und andererseits bekommen die Gerlinger·innen eine Kostprobe davon, wie viel mehr Aufenthaltsqualität unsere Innenstadt bieten kann.
Das sind nur einige unserer Wünsche und Vorschläge für unsere Stadt – wir werden Ihnen noch viele weitere Einblicke ermöglichen. Wenn Sie Fragen oder Anregungen haben, kontaktieren Sie uns jederzeit gerne!
Für die Jungen Gerlinger·
Judith Stürmer