Unsere Visionen, Wünsche und Vorschläge für Gerlingen – Teil 2: Kinder und Jugend [GAZ]
In dieser Serie wollen wir Ihnen unsere Visionen in fünf zentralen Themenfeldern vorstellen – und die konkreten Schritte, mit denen wir uns in den nächsten fünf Jahren zumindest ein wenig in diese Richtung bewegen könnten. Das zweite Thema diese Woche: Kinder und Jugendliche
Gerlingen, die familienfreundliche Stadt. Diesen Slogan haben Sie bestimmt bereits irgendwo gelesen oder gehört, wirbt doch die Stadt Gerlingen selbst regelmäßig damit. Nähert man sich dem Begriff „familienfreundlich“, lassen sich daraus zwei Interessensgruppen ableiten, die dieses Wort maßgeblich betrifft: Kinder (bzw. Jugendliche), als auch deren Eltern.
Demografisch gesehen leben ca. 3.300 Kinder und Jugendliche in Gerlingen – das ergibt einen Anteil von ca. 16,7% der gesamten Einwohner (Statistik Kommunal 2022 – Statistisches Landesamt). Dem gegenüber steht das allgemeine Durchschnittsalter aller Gerlinger*innen von 45,8 Jahren. Zum Vergleich: Das Durchschnittsalter in Baden-Württemberg liegt bei 43,8 Jahren, im Landkreis Ludwigsburg sogar nur bei 43,5 (Statistisches Landesamt 2020). Gerlingen gehört daher altersmäßig zu den betagtesten Städten im Land.
Wie also passt das nun zusammen? Läuft hier etwas generell schief, hat Gerlingen ein Altersproblem?
Kurz gesprochen: Nein. Die Bevölkerung in Deutschland wird allgemein immer älter. In Baden-Württemberg wird das Durchschnittsalter 2040 auf 45,3 Jahre geschätzt, eine Zunahme von 1,6 Jahren. Allerdings bedeutet das nicht, dass man diesen Trends nicht auch mutig entgegentreten kann. Hierfür muss die Stadt allerdings noch familienfreundlicher oder besser gesagt noch kinder- und jugendfreundlicher werden als sie es schon ist.
Zwar wurden in den letzten Jahren viele gute Entscheidungen getroffen (Errichtung des Treffpunkts für Jugendliche am roten Platz, Sanierung Gymnasium und Realschule, Bau des Familienzentrums, finanzielle Unterstützung von (Sport-) Vereinen, Ausbau des Sportzentrums im Breitwiesen inkl. neuer Turnhalle, …), dennoch bleibt nach wie vor Potenzial zu Verbesserung.
Die Schlüssel hierfür liegen zum einen in abwechslungsreichen Freizeitaktivitäten und -Angeboten für Jugendliche über die bestehenden Möglichkeiten des Jugendhauses hinaus. Zudem benötigt es eine gestärkte Position des Jungendgemeinderats als auch weiteren Jugendorganisationen (wie der SJR und das Café Konfus). Des Weiteren wird es notwendig sein, dass (Kinder-) Betreuungsangebot so flexibel wie möglich zu gestalten, sodass dabei die Belange von Kindern und vor allem Eltern möglichst optimal abgedeckt werden können – möglichst mit erschwinglichen, klar strukturierten und nachvollziehbaren Gebührenstrukturen.
Ganz konkret schlagen wir als Junge Gerlinger daher vor, pragmatisch an diese Themen heranzugehen. Dem aktuellen Personalmangel in Kitas und Betreuungseinrichtungen könnte bspw. mit einem offiziell genehmigten, selbstorganisierten Elternnotdienst in den Einrichtungen entgegengetreten werden, um eine unkomplizierte Notbetreuung zu gewährleisten, sollte nicht ausreichendes Personal zu Verfügung stehen. Außerdem wollen wir dem Jugendgemeinderat ein regelmäßiges Rederecht im „Erwachsenen“-Gemeinderat einräumen, sodass dieser seine Wünsche und Vorstellungen zeitnah diskutieren und zur Umsetzung bringen kann. Daneben sollten auch (städtische) Räumlichkeiten an Jugendliche vermietet werden können, sodass weiterer Raum für Jugendliche entsteht und diese in der Mitte der Gesellschaft präsenter werden.
Abschließend möchten wir betonen, dass Gerlingen (auch durch unser Mitwirken) bereits bedeutende Schritte in Richtung einer kinder- und jugendfreundlichen Stadt unternommen hat. Durch unsere gemeinsamen Anstrengungen können wir Gerlingen zu einer Stadt machen, in der Kinder und Jugendliche nicht nur Platz haben, sondern auch aktiv ihren Beitrag für eine attraktive und lebenswerte Stadt einnehmen können.
Für die Jungen Gerlinger
Robin Kruck