Unsere Visionen, Wünsche und Vorschläge für Gerlingen – Teil 3: Klima und Umwelt [GAZ]

In dieser Serie wollen wir Ihnen unsere Visionen in fünf zentralen Themenfeldern vorstellen – und die konkreten Schritte, mit denen wir uns in den nächsten fünf Jahren ein wenig in diese Richtung bewegen könnten. Thema 3: Klima und Umwelt

In puncto Klima- und Umweltschutz sind die Handlungsmöglichkeiten auf lokaler Ebene riesig. Zuletzt hat sich bereits einiges getan, die Potentiale sind aber noch lange nicht ausgeschöpft. Die Jungen Gerlinger wollen die nächsten fünf Jahre den Klima- und Umweltschutz vorantreiben.

Landschafts- und Artenschutz: 

Letztes Jahr konnten wir durch unseren Antrag erreichen, dass das bestehende (Schilfröhricht-)Biotop am Aischbach erweitert wird. Wir setzen uns dafür ein, dass die bereits vor vielen Jahren begonnene Renaturierung des Aischbachs nun vollendet wird und durch eine weitere Vergrößerung des dortigen Biotops ein großflächiger, geschützter Lebensraum für Tiere und Pflanzen entsteht. Eine neue Dimension an Artenvielfalt (Amphibien, Reptilien, Vögel, etc.) wird sich dort dann ansiedeln.

Beinahe die Hälfte der Fläche Gerlingens besteht aus Wald und Streuobstwiesen. Am Erhalt und der Förderung dieser einmaligen Naturlandschaften, Lebensräume und Naherholungsgebiete sollte sich das kommunalpolitische Handeln des Gemeinderates in den nächsten Jahren orientieren.

Erneuerbare Energien: 

Die Notwendigkeit des Ausbaus erneuerbarer Energien ist unbestritten. Dabei stellen PV-Anlagen eine optimale Möglichkeit dar: Sie refinanzieren sich verhältnismäßig schnell und stellen bei der Installation auf Dachflächen keinerlei Eingriff in die Natur dar. Deshalb sollten sämtliche geeigneten Dachflächen städtischer Gebäude in den nächsten Jahren, spätestens im Zuge notwendiger Dachsanierungen, mit entsprechenden Anlagen bestückt werden.

Unseren Phantasien über den Ausbau der Solarenergie sind keine Grenzen gesetzt: Auch wenn es sich nicht um städtisches Eigentum handelt, wäre eine PV-Überdachung großer versiegelter Flächen (z. B. Kaufland- und Bosch-Parkplatz) eine Möglichkeit, gleichzeitig für Beschattung, Regenschutz und erneuerbar erzeugten Strom zu sorgen.

In den nächsten Jahren wird auch die Windkraft Thema in Gerlingen werden. Mit Windkraftanlagen können immense Mengen an erneuerbar erzeugten Energien gewonnen werden, ohne die die Transformation der Energieversorgung von fossiler zu erneuerbarer Energie nicht gelingen wird. Im Regionalplan soll im Gerlinger Wald ein Vorranggebiet für Windkraft festgeschrieben werden. Wenn es um die konkrete Frage geht, ob und wie viele Windkraftanlagen in diesem Vorranggebiet entstehen sollen, werden die Jungen Gerlinger sehr genau und kritisch über die Folgen einer etwaigen Verwirklichung für unseren Wald abwägen.

Stadtklima: 

Wir brauchen mehr Bäume in der Stadt. Es ist gut, dass bei Straßensanierungen mittlerweile wann immer möglich neue Bäume gepflanzt werden (Meterstraße, Goethestraße, Bachstraße), der Umfang der Baumkronenbildung erscheint uns jedoch ausbaufähig. Hier werden wir künftig darauf achten, dass Baumarten ausgewählt werden, die größere Baumkronen ausbilden. Sollte es in den nächsten Jahren zu einer Sanierung des Rathausplatzes kommen müssen, werden wir uns hier für festverpflanzte Bäume einsetzen. Auch von Fassadenbegrünungen städtischer Gebäude sollte, wann immer möglich und sinnvoll, Gebrauch gemacht werden.

Nachhaltiges Bauen: 

Nachhaltiges Bauen rundet das Themenfeld Klima und Umwelt ab. Hier sollte die Stadt Vorreiter sein und künftige Bauvorhaben klimagerecht und nachhaltig umsetzen. Solange es hierfür noch Fördermittel gibt, macht das selbst aus finanzieller Sicht Sinn. Die Mensa, welche mit dem Ziel „klimapositives Gebäude“ geplant wird, kann hier als Vorbild dienen.

Für die Jungen Gerlinger

Manuel Reichert