Unsere Visionen, Wünsche und Vorschläge für Gerlingen – Teil 4: Stadtentwicklung und Bauen [GAZ]

In dieser Serie wollen wir Ihnen unsere Visionen in fünf zentralen Themenfeldern vorstellen und die konkreten Schritte, mit denen wir uns in den nächsten fünf Jahren zumindest ein wenig in diese Richtung bewegen könnten. Das vierte Thema diese Woche: Stadtentwicklung Bauen
Die heutige Zeit ist von einem bedeutsamen Wandel geprägt. So stellen uns der Klimawandel mit seinen extremen Wetterereignissen, wie Hochwasser und Hitzewellen und der demographische Wandel, der zu einer immer älter werdenden Gesellschaft führt, vor zunehmende Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund ist es von großer Bedeutung, dass wir uns eingehend mit der Frage beschäftigen, wie unsere Stadt in Zukunft gestaltet sein muss, um diesen Entwicklungen gerecht werden.

Wir, die Jungen Gerlinger, haben klare Visionen, wie unser Stadtbild in 5 Jahren aussehen sollte:

Die Innenstadt von Gerlingen ist ein zentraler Lebenskern für Jung und Alt und ist belebt durch vielfältige Kultur-, Einkaufs- und Gastronomieangebote. Die Verkehrsberuhigung sorgt dafür, dass Bürger·innen die Innenstadt zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkunden können, ohne sich um den Verkehr sorgen zu müssen. Grauer Asphalt gehört der Vergangenheit an und die Innenstadt ist gekennzeichnet durch großzügige Grünflächen, Bäume und eine Vielzahl an Sitzgelegenheiten, die zum Verweilen einladen. Begrünte Dächer und Fassaden tragen nicht nur zur einer höheren Biodiversität bei, sondern wirken auch kühlend und verbessern das Mikroklima der Stadt.

Neben dem Gebiet Bruhweg II sind auch die Areale in der Querstraße, hinter dem Rathaus und um den Hirsch neugestaltet. Die Querstraße ist nun ein attraktiver Aufenthaltsort mit lokalen Einzelhandelsgeschäften und einem Treffpunkt mit Grünangebot, Beschattung und Sitzgelegenheiten. Nach einer umfassenden Neugestaltung bietet das Areal hinter dem Rathaus sozialen Wohnraum, der von Grünflächen und Bäumen umgeben ist.

In Gerlingen ist Raum für alle. Im Stadtgebiet finden sowohl junge Bürger·innen, junge Familien als auch Senioren geeigneten und bezahlbaren Wohnraum. Die Stadt setzt auf intergenerative und inklusive Wohnpolitik, die das Zusammenleben verschiedener Altersgruppen und die Berücksichtigung unterschiedlicher Bedürfnisse fördert. Bei Bauprojekten mit städtischem Einfluss wird der Sozialbauverpflichtung Rechnung getragen, so dass allen das Wohnen und Leben in Gerlingen ermöglicht wird.

So könnte für uns ein „perfektes“ Gerlingen aussehen. Auch wenn dies erstmal nur Träume und Wünsche sind, können wir in den nächsten 5 Jahren mit konkreten Schritten, schon sehr viel erreichen.

Durch den neuen Flächennutzungsplan können wir Naturräume sichern und die Stadtentwicklung klimafreundlich, ressourcenschonend und nachhaltig gestalten. Die Sanierung von Plätzen, wie zum Beispiel die des Rathausplatzes, bietet die Chance Flächen zu entsiegeln und unsere Stadt klimafreundlicher und grüner zu gestalten. Grünflächen sollen angelegt und Bäume und Pflanzen sollen fest integriert werden, um den negativen Hitzeauswirkungen von versiegelten Flächen entgegenzuwirken.

Damit die Innenstadt belebt und ein attraktiver Aufenthaltsort wird, bedarf es ein durchdachtes Leerstandsmanagement. Gebäude sollen nicht ungenutzt bleiben. Neue Orte für Begegnungen und Austausch sollen geschaffen werden. Mit Konzeptvergaben möchten wir kreative Nutzungsmöglichkeiten von Gebäuden fördern.

Um den Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht zu werden, brauchen wir eine gut ausgestattete und funktionsfähige Feuerwehr. Daher möchten wir in den Ausbau des Feuerwehrhauses investieren, um die Sicherheit unserer Bürger·innen zu gewährleisten. Die Einrichtung soll modern und bedarfsgerecht sein.

Mit diesen Visionen und diesen konkreten Schritten, möchten wir in den nächsten 5 Jahren gemeinsam den Weg zu einer lebendigen, nachhaltigen und zukunftsorientierten Stadtentwicklung für Gerlingen beschreiten.

Rebecca Stotz

 

Neue Podcastfolge mit Petra Bischoff
Unser kommunalpolitischer Podcast geht in die zweite Staffel! Mit Petra Bischoff hatten wir ein spannendes Gespräch u.a. über ihre Anfänge und den Wahlkampf. Zu finden unter www.junge-gerlinger.de/podcast sowie auf allen gängigen Podcast-Plattformen. Danke, Petra!

 

 

In aller Kürze: Unterbringung von Geflüchteten 

Gerlingen benötigt weitere Kapazitäten für die Unterbringung von Geflüchteten. Ich bin froh, dass im Gemeinderat darüber Einigkeit besteht und wir handeln. Die getroffene Entscheidung, die Unterkunft in der Weilimdorfer Straße auf über 200 Plätze zu erweitern, halte ich jedoch für eine fatale Fehlentscheidung. Es ist leichtsinnig, die Zahl der untergebrachten Personen an einem Standort zu verdoppeln, solang es Alternativen gibt. Und machen wir uns nichts vor – die gibt es. Keiner der denkbaren Standorte für eine Gemeinschaftsunterkunft ist perfekt, aber einer Erweiterung dieser Größenordnung wären mehrere Alternativen vorzuziehen. Eine dezentrale Unterbringung war bis vor kurzem noch Konsens im Gemeinderat. Mir fehlt jegliches Verständnis dafür, dass von diesem Prinzip nun abgewichen wird.
Judith Stürmer