Wo geht die Reise der Benutzungsgebühren für Kinderbetreuungseinrichtungen hin? [GAZ]

Dieses Jahr hätten der Sozialausschuss und der Gemeinderat eigentlich die Aufgabe gehabt über eine Anpassung der Benutzungsgebühren für Kinderbetreuungseinrichtungen zu beraten, zu diskutieren und abzustimmen. Eigens dafür wurde bereits im letzten Jahr ein Fahrplan erarbeitet, der diesen Prozess begleiten soll. Zunächst sollten die Gremien des Sozialausschusses und Finanz- und Verwaltungsausschusses, in engem Austausch mit der Stadtverwaltung und Elternvertretung, über konkrete und den Familien gegenüber vertretbare Anpassungen der Gebühren beraten, die Ergebnisse werden anschließend im Gesamtgremium beschlossen.

Nun kam es dieses Jahr coronabedingt zeitweiße zu vollständigen Schließungen unserer Betreuungseinrichtungen oder auch zuletzt aufgrund positiver Covid-Fälle zur Schließung einzelner Gruppen. In der Folge mussten viele Familien Beruf und die Kinderbetreuung neu miteinander vereinbaren, was eine große zusätzliche Belastung darstellt. Sowohl für den Sozialausschuss als auch für das Gesamtgremium war bereits zu Beginn der Pandemie im Frühjahr schnell klar, dass wir unsere Familien mit einem vorübergehenden Erlass der Gebühren unterstützen können und müssen. Eine weitere Auseinandersetzung in den Ausschüssen zur Anpassung der Beiträge wurde in dieser Phase ausgeschlossen und verschoben. Der Empfehlung der kommunalen Spitzenverbände, die Gebühren um 1,9% zu erhöhen, folgte die Stadt Gerlingen vorerst nicht. Die neue Zielsetzung ist die Wiederaufnahme des Gebühren-Prozesses im Frühjahr nächsten Jahres.

Wie jedes Mal, wenn es um die Anpassung von Gebühren geht, müssen wir uns im Gremium über verschiedene Faktoren Gedanken machen und sensibel abwägen, was sinnvoll ist. Auf der einen Seite steht die Frage, welche Erhöhung gegenüber den Familien vertretbar ist, auf der anderen Seite die Notwendigkeit für die Stadt, wenigstens einen kleinen Teil der entstehenden Kosten zu decken. Aufgrund der Pandemie ist die Stadt nun zu einem Sparprogramm gezwungen, um die Haushaltslage nachhaltig zu stabilisieren. Wird dies auch Konsequenzen auf die Benutzungsgebühren für Kinderbetreuungseinrichtungen nehmen? Wir müssen davon ausgehen, dass sich die Diskussionen diesbezüglich im kommenden Prozess schwieriger gestalten und Kompromisse für alle Seiten notwendig sein werden. Allerdings möchten wir dennoch mit einem kühlen Kopf an diesen Auftrag herantreten und bemühen uns, Familien auch in der Zukunft mit fairen Anpassungen zu begegnen. Wenn Sie Fragen oder Anregungen an uns haben, melden Sie sich gerne unter kontakt@junge-gerlinger.de.

 

Für die Jungen Gerlinger

Dennis Uhl

 

Anmerkung: In im GAZ erschienenen Version des Artikels stand fälschlicherweise, dass die Stadt Gerlingen der Empfehlung einer Erhöhung um 1,9% gefolgt sei. Diesen Fehler haben wir hier korrigiert und bitten ihn zu entschuldigen.