Nicht nur fordern, sondern machen! [GAZ]

Wir haben uns bereits in den letzten beiden Artikeln im GAZ mit der Dachnutzung in Gerlingen beschäftigt. Heute wollen wir Vorschläge machen, wie die Stadt einen Beitrag zum Klimaschutz im Namen aller Gerlinger*innen leisten kann.

Unser Ressort “Bauen & Umwelt” hat mit Hilfe des Energieatlas BW (https://www.energieatlas-bw.de/sonne/dachflachen) die Nutzbarkeit städtischer Gebäude als Photovoltaik-Standort untersucht. Die Ergebnisse waren durchwachsen: Ein großer Teil der städtischen Immobilien wäre als PV-Standort gut oder sehr gut geeignet. Dennoch ist nur auf einer Minderheit der Gebäude eine PV-Anlage installiert.

Von den ca. 30 Wohngebäuden, die die Stadt Gerlingen ganz oder teilweise besitzt, trägt lediglich ein Dach eine kleine PV-Anlage. Wir konnten allerdings bereits 10 grundsätzlich und 5 bestens geeignete Standorte identifizieren. Hier wäre eine Verpachtung der Dachflächen denkbar.

Ebenfalls betrachtet haben wir die Geflüchtetenunterkünfte. Hier wären 2 von 4 Standorten grundsätzlich geeignet, wurden aber nicht mit PV bestückt – langfristig genutzte Unterkünfte wären aber ein sinnvoller Standort.

Das beste Zeugnis bei der PV-Bestückung erhält Gerlingen bei den öffentlichen Gebäuden: Hier sind von circa 30 Immobilien immerhin 8 bereits mit PV-Anlagen ausgestattet. Zieht man die definitiv ungeeigneten Standorte ab, ergibt sich eine Nutzung von etwa einem Drittel der möglichen Standorte.

Unverständlich ist, dass das Träuble-Areal – Gerlingen ist beteiligt – nicht großzügig mit PV versehen wurde. Die Stadt sollte hier ein Vorbild sein. Ziel sollte also sein, weitere öffentliche Gebäude mit PV-Anlagen auszustatten. Sollte in den kommenden Jahren eine Dachsanierung anstehen, wäre die Errichtung einer Anlage davor nicht sinnvoll. Spätestens wenn die Dachsanierung dann aber durchgeführt wird, müssen PV-Anlagen nachgerüstet werden, wo es möglich ist. Gestaltungsmöglichkeiten hätte die Stadt einige, sie müssen nur genutzt werden.

Eine Möglichkeit wäre die eigenständige Bebauung der städtischen Immobilien mit PV-Anlagen. Eine andere die Verpachtung an Fachunternehmen. Eine dritte die Auflage eines städtischen Anlagevehikels für interessierte Gerlinger Bürger*innen und Firmen: Die Stadt stellt die Dachflächen, die Investor*innen das Kapital. In Zeiten von Inflation und Niedrigzins eine hochinteressante Idee. Und wer würde denn nicht gern aufs Rathaus zeigen und sagen “2 Quadratmeter von der PV-Anlage gehören mir”?

Für die Jungen Gerlinger

David Mändlen