Wehmut und Freude zur Kernsanierung der Realschule [GAZ]

Ende September war der Gemeinderat zur Besichtigung der Gerlinger Baustellen eingeladen worden, dabei konnten wir Einblicke über den derzeitigen Stand der Projekte erhalten (im Gerlinger Anzeiger wurde bereits ausführlich berichtet, Ausgabe vom 01. Oktober). Solche Großbaustellen wie es sie derzeit in Gerlingen gibt, sind schon etwas Besonderes und es ist spannend einen Blick hinter die Bauzäune zu erhalten. Begonnen hat unsere Tour an den Bauarbeiten zur Sanierung der Stützmauer in der Panoramastraße, weiter über die archäologischen Rettungsgrabungen im Baugebiet “Bruhweg 2“ und als dritte Station der Neubau der Turn- und Sporthalle in den Breitwiesen. Jeder dieser Projekte ist für sich bereits ein spannendes Thema und sicherlich einen Artikel wert. Als ehemaliger Schüler der Realschule in Gerlingen möchte ich aber genauer über meine Eindrücke über die Kernsanierung „meiner Schule“ berichten.

 

Schon von außen sieht man, dass es dort ordentlich vorangeht. So ist mittlerweile aus einem großen Gerippe aus Betonwänden ein richtiges Schulgebäude zu erahnen. Sogar Fenster sind bereits installiert und irgendwie schaut es doch schon danach aus, als ob dieses Projekt auf der Zielgeraden angekommen ist. Ein Blick nach innen verrät allerdings, dass dort noch einiges zu machen ist. Heizungs-, Lüftungs- und Elektroarbeiten und die gesamte Ausgestaltung der Räume und Klassenzimmer fehlen noch gänzlich. Zeitlich aber alles im Rahmen der angesetzten Bauzeit.

Besonders für mich als ehemaligen Schüler hatte diese Besichtigung einen gewissen Reiz. Seit einigen Jahren war ich nun nichtmehr in diesem Gebäude, mit Ausnahme der letzten Baustellenbesichtigung kurz nach den Abrissarbeiten. Beim Betreten des inneren, stellte sich mir direkt die Frage: „was ist denn meiner Schule passiert?“ und das ist überhaupt nicht negativ zu verstehen. Doch habe ich in diesem Gebäude bzw. in dem was davon noch übrig ist einige Zeit verbracht und verbinde damit viele Erinnerung an meine Schulzeit und Jugend. Es ist erstaunlich zu sehen wie das bestehende Gebäude durch die Sanierung solch eine Veränderung vollzogen hat. Natürlich war das bei der Planung abzusehen, doch beschäftigt hat es mich dennoch. Lediglich die Wandmalereien an den Betonwänden im Schulgebäude gaben einen gewissen Anhaltspunkt zur Orientierung, so auch in meinem alten Klassenzimmer. Dort malten wir im Rahmen eines Kunstprojektes Städtenamen aus verschiedenen Ländern an die Wand.

Ehemalige Fachräume, das Sekretariat, Lehrerzimmer oder die beliebten Treffpunkte zum Abhängen in der Pause allerdings sind nichtmehr so einfach wiederzufinden, mit viel Fantasie höchstens zu erahnen. So begleitete mich auch ein bisschen Wehmut durch die Besichtigung und viele gute Erinnerungen, ja auch trotz der ein oder anderen schlechten Note und Hausaufgaben, kamen hoch.

Es erfüllt mich dennoch mit Freude, das dass Schulgebäude nun endlich die Sanierung erhält die notwendig ist, um die Ansprüche einer modernen Schule zu erfüllen. Ich freue mich im nächsten Jahr die letzten Bauarbeiten vor Vollendung noch zu beobachten und darauf das die Schüler:innen wieder ihren Unterricht in der neuen „alten“ Schule beginnen können.

 

Für die Jungen Gerlinger

Dennis Uhl